Stürmerfrage: Sascha Mölders? Stefan Mugosa? Ivica Olic!
München - Sein Jubel hatte etwas Symbolhaftes. Stefan Mugosa drehte ab, beide Arme von sich gestreckt, als habe er gerade das Siegtor für den TSV 1860 geschossen.
Dabei war es nur das 1:3 im Test gegen Borussia Mönchengladbach. Der 24-jährige Montenegriner aber tauchte für wenige Sekunden gedanklich ab. Mugosa ist bisher der Gewinner der Vorbereitung. Aus einer Alternative ist längst eine erste Wahl geworden – aktuell.
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Löwen-Coach Kosta Runjaic ließ zuletzt variabel mal mit einem 4-3-3, mal mit einem 4-2-3-1, mal mit einem 4-1-4-1 spielen. Der 45-Jährige stellte diese Systeme dabei während der Spiele wiederholt um. Es geht um Variabilität. Eines blieb aber immer: ein Zentrumsstürmer. Sascha Mölders jedoch hat mit den Folgen eines schweren Infekts zu kämpfen, der ihn jüngst wortwörtlich in die Knie und zu einer Pause vom Mannschaftstraining zwang. Dabei ist der Sturm eine von derzeit zwei zentralen Baustellen des Löwen-Trainers.
Runjaic will unbedingt eine Alternative zu den beiden Stoßstürmern, einen, der mit Dynamik aus der Tiefe in den Strafraum geht. Ivica Olic soll dieser Mann sein. Das Gerücht um den vertragslosen Kroaten wird konkreter. Wie der „Kicker“ schreibt, gab es Gespräche zwischen Olics Seite und den Sechzgern. Der Angreifer habe demnach ein Angebot der Löwen vorliegen.
Trotz 36 Jahre: Olic ist topfit
Der frühere Stürmer des FC Bayern ist zwar mittlerweile 36 Jahre alt, aber bis heute topfit. Er passt ideal ins Anforderungsprofil Runjaics. Olic habe sich während seiner Bayern-Zeit (2009 bis 2012) stets wohl in München gefühlt, heißt es. Ein nicht unwesentliches Kriterium für den Familienmenschen – und ein Argument pro Sechzig.
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Dessen Trainer will seiner Mannschaft endlich den Feinschliff geben. Schließlich sind es nur noch knapp drei Wochen bis zum Saisonstart. „Wir müssen Abläufe reinkriegen“, sagte Runjaic nach der Niederlage in Rottach-Egern im Gespräch mit der AZ, „die Jungs aufeinander abstimmen.“ Aktuell sei er dabei, „dass die Jungs ein Gefühl füreinander entwickeln, dass Mechanismen entstehen, im Abspiel, im Anlaufen“. Doch auf entscheidenden Positionen fehlt ihm erwünschtes Personal – auch in der Innenverteidigung.
Schwächen im Abwehrzentrum
Zwei Szenen beleuchteten gegen Gladbach Schwächen der Abwehrmitte. Nach 24 Minuten wussten Kapitän Jan Mauersberger und Rodnei den agilen Oscar Wendt im Sechzehner nur durch ein Foul zu stoppen. Die Folge: Foulelfmeter! Zwar werden die Innenverteidiger in der Zweiten Liga kaum auf Offensivspieler dieser Qualität treffen. Ihre Handlungsschnelligkeit wirkt dennoch verbesserungswürdig.
Runjaic erklärte mehrfach, dass er einen gestandenen Innenverteidiger mit rechtem Fuß möchte. Mauersberger und der Brasilianer sind beide Linksfüße. Auch in punkto Schnelligkeit haben sie Defizite. Ein Manko, bedenkt man, dass Runjaic bislang oft hoch verteidigen ließ.
„Gladbach ist eine Mannschaft, die einen zieht und dann, wenn die Viererkette aufgerückt ist, mit hohem Tempo überspielt“, meinte er. So war es nach 34 Minuten, als Raffael und Wendt die Viererkette mit einem schnellen Pass entblößten – der Schwede den Ball aber neben das Tor chippte. Wenigstens die Baustelle im Sturm könnte bald behoben sein. Laut „Kicker“ will sich Olic in den nächsten Tagen entscheiden. Runjaic braucht einen wie ihn – für mehr Variabilität.
