Stoffers stellt klar: Wieso 1860 Mietzahlungen an Bayern einbehält

MÜNCHEN - Beim TSV 1860 dreht sich wieder mal alles ums Geld. Am Wochenende hatte die "Süddeutsche Zeitung" Bayern-Präsident Uli Hoeneß dahingehend zitiert, dass die Löwen die Mietzahlungen für die Allianz Arena komplett eingestellt hätten. 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers stellt das nun klar.
Stoffers Stellungsnahme im Wortlaut:
Zu den Hinweisen des Präsidenten des FC Bayern München e. V., Ulrich Hoeneß, und dem Geschäftsführer der Allianz Arena München Stadion GmbH (AAMSG), Peter Kerspe, zu den von 1860 München einbehaltenen Zahlungen stellen wir klar: Schon am 25. April haben wir eingehend zu dieser Thematik auch öffentlich Stellung bezogen. Entscheidend ist, dass wir bereits damals unserem Vermieter vorgeschlagen haben, diese Zahlungen auf ein neutrales Konto zu überweisen, auf welches diejenige Partei Zugriff erhält, welche den Prozess gewinnt. Dies mag ein untrüglicher Hinweis darauf sein, dass wir zahlungsbereit sind, allerdings unsere berechtigten und rechtlich fundierten Interessen nicht vernachlässigen wollen und im Sinne unseres Unternehmens auch nicht vernachlässigen dürfen. Bis heute hat die AAMSG dieses Angebot nicht reagiert. Inzwischen haben sich keine neuen Sachverhalte ergeben.
Deswegen können wir an dieser Stelle unsere Sachdarstellungen im Wesentlichen nur wiederholen: Dem Rat unserer Anwälte folgend haben wir die Zahlungen an die AAMSG eingestellt, um unsere Ansprüche, die sich aus den anhängigen Rechtsstreiten ergeben, zu sichern. Die Notwendigkeit dazu ergibt sich insbesondere aus der Tatsache, dass der FCB in jüngster Zeit mehrfach öffentlich betont hat, das Mietverhältnis zeitnah beenden zu wollen. Wenn dies tatsächlich der Fall wäre, müsste der TSV 1860 im Fall des Prozess-Gewinns befürchten, Ansprüche nicht zeitnah durchsetzen zu können. Unrichtig ist die in der Presse geäußerte Behauptung, 1860 München würde seit zwei Monaten keine Miete zahlen. Die wesentlichen fixen Mietbestandteile wurden vorab halbjährlich entrichtet. Die nächste wesentliche Mietvorauszahlung in Höhe von 1,0 Mio. € wird erst in der neuen Saison fällig.
Sowohl die AAMSG als auch ihre Gesellschafter haben von Anfang an jedes Gesprächsangebot unsererseits kategorisch abgelehnt. Zahlreiche schriftliche und verbale Verhandlungsangebote wurden ignoriert. Auch der ausdrückliche Hinweis des Gerichts, den Mietvertrag neu zu verhandeln, wurde abgetan. Insoweit bleibt uns keine andere Möglichkeit, als auf die gerichtliche Klärung der Angelegenheit zu warten.
„Wir haben uns bemüht, die Meinungsverschiedenheiten mit unserem Vermieter nicht in die Öffentlichkeit zu tragen. Leider werden wir durch die Äußerungen der Vermieterseite immer wieder dazu gezwungen“, so Stoffers. Abschließend erklärt Stoffers: „Seit vier Jahren haben wir Beträge in Millionenhöhe ohne entsprechende Gegenleistung gezahlt. Es ist doch nur allzu verständlich, dass wir jetzt versuchen, mit den rechtlich zulässigen Mitteln unser Geld zurück zu bekommen.“