Stimmen zur Niederlage des TSV 1860 München beim 1. FC Kaiserslautern

Der TSV 1860 München hat seinen Auftakt in der 3. Liga verpatzt. Vor 41.324 Zuschauern im Duell der Traditionsvereine unterlag die Mannschaft von Trainer Daniel Bierofka am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern mit 0:1. Die Reaktionen.
von  Matthias Eicher
Sascha Mölders vom TSV 1860 im Duell mit Kaiserslauterns Torschützen Janek Sternberg.
Sascha Mölders vom TSV 1860 im Duell mit Kaiserslauterns Torschützen Janek Sternberg. © sampics/Augenklick

München - Lange gewehrt, und doch verloren: Während Aufsteiger TSV 1860 mit leeren Händen aus der Pfalz nach München zurückkehrt, startete der Zweitliga-Absteiger und Titelkandidat mit dem erhofften Dreier. (Hier gibt's den Liveticker zum Nachlesen)

Das Tor des Tages für das rundum veränderte Team von Trainer Michael Frontzeck erzielte Janek Sternberg erst in der 88. Minute. Er konnte nach einer starken Vorlage von Stürmer Lukas Spalvis freistehend im Strafraum einschießen. Zuvor hatten Spalvis (56.) und Christoph Hemlein (58.) in der kampfbetonten Partie bereits große Chancen vergeben, den FCK vor erstligawürdiger Kulisse in Führung zu bringen.

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Wir haben die Stimmen zum Spiel...

1860-Trainer Daniel Bierofka über…

…das Spiel: "Gratulation an Kaiserslautern und Michael Frontzeck zum Sieg. Ich glaube, dass wir in den ersten zehn Minuten ganz gut reingekommen sind - die Chance von Karger, der Pfostenschuss von Grimaldi. Kaiserslautern war auch mit der ein oder anderen gefährlichen Situation vor unserem Tor, da war es ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit ist Lautern mit viel Elan rausgekommen, wir haben uns vom Druck nicht mehr so befreien können und die Bälle vorne nicht mehr so gut festmachen können. Ich hatte das Gefühl, dass Kaiserslautern immer mehr Druck entfacht. Was ärgerlich ist: Dass das 0:1 fällt, als wir den Ball haben und herschenken. Aufgrund der zweiten Halbzeit war es nicht unverdient, aber mit dem Einsatz und der Bereitschaft war ich zufrieden."

…ein mögliches Tempoproblem: "Ich  sehe das nicht so. Ich weiß genau, wie schnell Herbert Paul und Phillipp Steinhart sind. Was mich ärgert, ist die Zuordnung im Sechzehner. Herbert Paul hat das erste Spiel in der Dritten Liga gemacht, dem Jungen darf man keinen Vorwurf machen."

…Sechzigs Spielaufbau: "Lautern hat stark gepresst. Wir haben nicht mutig genug gespielt. Wir haben oft den langen Ball gewählt, weil wir vorne mit Mölders und Grimaldi auch viel Durchschlagskraft haben. Aber sie sind öfter in der Luft gehangen."

…die Kulisse: "Wir kommen aus der Regionalliga, von daher war das etwas Besonderes für uns. Das war heute außergewöhnlich. Es war ein Privileg, heute hier spielen zu dürfen. Ich glaube, es gibt sonst keinen Verein mehr in der Dritten Liga mit einem solchen Stadion und wo so viele Zuschauer rein passen."

…den verletzten Jan Mauersberger: "Er hat etwas am Rücken, einen Nerv eingeklemmt. Es ist nichts Schlimmes." 

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Felix Weber (Kapitän TSV 1860)

"Richtig unnötig, so kurz vor Schluss das Ding zu kriegen. Lautern hatte mehr Ballbesitz, wenn wir den Ball hatten, waren wir in der ersten Hälfte noch zu unruhig. Nach der Pause war es besser. Vorne müssen die die Chancen besser ausspielen. Erstes Spiel - es ist noch nichts verloren."

Sascha Mölders (TSV 1860)

"Wir haben wir hier nicht gegen Blinde gespielt. Kaiserlautern hat den Anspruch, aufzusteigen. Ein 0:0 wäre gerecht gewesen. Hendrik hat eine gute Leistung gezeigt. Wenn wir hier in Führung gehen, dann glaube ich, gewinnen wir das Spiel. Wir wussten schon, dass wir konkurrenzfähig sind. Wir wollten hier was holen und das haben wir nicht geschafft. Das ärgert mich. Ich muss aber den Fans ein Kompliment machen: Das war Wahnsinn, wie unsere Fans die Mannschaft feiern. Wenn du so spielst, dann kannst du auch mal ein Spiel verlieren."

Adriano Grimaldi (TSV 1860)

"Es hätte nicht viel bitterer laufen können. Wir haben verloren. Wenn du in der 85. das 0:1 bekommst, ist es schwer zu sagen, woran es lag. Die haben in dem Moment das Quäntchen Glück und wir machen ihn nicht rein. Wenn der Platz nicht nass gewesen wäre, wäre meine Chance vielleicht reingegangen. Wenn ich ihn richtig treffe, dann schieße ich ihn auch rein. So war es ein bisschen ärgerlich. Das Zusammenspiel mit Sascha hat schon ganz gut funktioniert, aber das soll lieber der Trainer beurteilen."

Hendrik Bonmann (TSV 1860)

"Das war extrem bitter. Wir hätten ein Unentschieden verdient gehabt. Ich bin soweit zufrieden, aber verloren haben wir trotzdem. Egal, ob ich das Remis festgehalten hätte, oder Mauer auf der Linie klärt - das ist leider egal, wenn wir verlieren. Wir haben uns für eine kämpferisch gute Leistung leider nicht belohnt. Wir waren sehr nahe dran, haben aber unnötig verloren."

Michael Frontzeck (Trainer 1. FC Kaiserslautern)

"Man merkt, dass Daniel jetzt im Fußballehrer-Lehrgang ist. Seiner Analyse ist inhaltlich nichts hinzuzufügen. Ich habe es auch so gesehen, dass Sechzig stark angefangen hat, eine Riesenchance hatte - da kann es 0:1 stehen. Gott sei Dank ist das nicht passiert. Wir haben die Spielkontrolle erlangt, hatten einige Möglichkeiten. Du kannst hier auch mit 0:0 vom Platz gehen. Man darf nicht vergessen, dass Sechzig München ein großer Klub ist - mit über 4.500 Zuschauern hier vor Ort gewesen. Für alle Lauterer freut es mich unheimlich, dass wir hinten raus noch das Tor machen. Ich muss aber auch Sechzig München ein Kompliment machen. Daniel und Sechzig - alles Gute für die nächsten Spiele. Ich habe eben meiner Mannschaft schon gesagt: Ich hätte es mir nicht besser wünschen können, als heute knapp zu gewinnen, so dass alle - Mannschaft und Umfeld - im Sattel bleiben und alle erkennen, wie schwer es ist, in der Dritten Liga ein Spiel zu gewinnen."

Janek Sternberg (1. FC Kaiserslautern)

"Ich war mit Timmy Thiele auf dem Zimmer. Ich wusste, dass der nicht von Anfang an spielen wird, aber reinkommt. Wir harmonieren auf und neben dem Platz gut, ich wusste, dass der den Ball zurücklegt. Es ist ein geniales Gefühl, dass es geklappt hat. Es kam uns zugute, dass es relativ zum Schluss kam - somit kam von Sechzig nicht mehr so viel."

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