Stimmen: "Wir müssen nach vorne schauen, nicht mehr nach unten"
München - Die Löwen können auch furios und souverän: Dank einer bärenstarken Leistung im ersten Durchgang siegte der TSV 1860 im bayerisch-fränkischen Derby gegen den 1. FC Nürnberg verdient mit 2:0 und hat sich ein sieben-Punkte-Polster auf die Abstiegsplätze verschafft. Sehen Sie hier, was die Derbysieger zum dritten Heimsieg in Folge sagen.
Vitor Pereira (Trainer TSV 1860): "Das waren sehr verdiente drei Punkte heute. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen. Die 1. Halbzeit war sehr gut. In den letzten 20 Minuten der Partie haben wir dann etwas die Kontrolle verloren. Die Mannschaft wächst von Spiel zu Spiel besser zusammen. Wir haben eine bessere Balance, sind besser organisiert und lassen den Ball laufen. Wir sind auf einem guten Weg."
Abdoulaye Ba über...
...die Leistung der Mannschaft: "Das war ein sehr wichtiges Spiel. Wir müssen nach vorne schauen, nicht mehr nach unten. Wir haben mehrere neue Spieler, die wir integrieren müssen. Das war heute ein Schritt nach vorne."
...die frühe Gelbe Karte: "Fußball ist ein Risikosport, ich muss damit leben. Ich habe genug Erfahrung, um trotz Gelber Karte mit einem klaren Kopf bis zum Ende zu spielen."
...das Niveau: "Ein gutes Niveau, das spielt aber keine Rolle. Ich habe Hunger nach Siegen, nach Erfolg. Das ist, was für mich zählt."
...auf Nachfrage der AZ über die Unterstützung durch die Fans: "Das ist sehr, sehr wichtig. Wir haben diese Unterstützung auf dem Platz gespürt. Es ist enorm wichtig für uns, wir geben unser Leben auf dem Platz. Deswegen ist es wichtig, dass die Fans uns pushen und nach vorne treiben."
...die Stimmung in der Mannschaft unmittelbar nach dem Sieg: "Man spürt gleich eine andere Stimmung in der Kabine. Wir sind alle zufrieden. Die drei Punkte sind sehr wichtig für die Atmosphäre in der Kabine."
Sebastian Boenisch über...
...die Leistung: "Wir sind gut gestartet. Das wir schnell 2:0 in Führung gehen, bringt erstmal Ruhe im Spiel. Im Großen und Ganzen können wir zufrieden sein."
...auf Nachfrage der AZ über die Zugänge Abdoulaye Ba und Lumor, die vorangingen: "Wir haben sie nicht unbedingt dafür eingekauft. Aber wenn sie Tore schießen, ist es umso schöner. Zwei entschlossene Entscheidungen getrofffen, einmal mit einem Kopfball, einmal mit dem Linksschuss. Der zweite Treffer war gut herausgespielt. Wir haben gesehen, dass die eine Seite zu ist und dann gut verlagert. Da sieht man einfach die Trainingseinheiten. Das ist ein guter Tag heute."
...die Leistung Amiltons: "Er ist pfeilschnell. Das ist für uns wichtig, wenn wir mal in Bedrängnis sind und einen langen Ball nach vorne spielen können. Dann wissen wir: Amilton ist da und er geht ab. Zurecht haben die Fans ihn gefeiert, er hatte gute Auftritte seit er hier ist."
...die Handschrift Vitor Pereiras: "Man sieht, wie wir die ersten 15 Minuten losgelegt haben. Wir sind draufgegangen, das hat gut funktioniert. Sicherlich funktioniert vieles gut, dennoch geht auch noch vieles besser. Das Spiel heute war eminent wichtig. Wenn wir nicht gewinnen, bleiben wir da unten drin. Da haben wir uns jetzt Luft verschafft, aber wir sind auch nicht einen Platz gestiegen. Jetzt beginnt die Vorbereitung auf Union Berlin, da wollen wir natürlich ähnlich auftreten."
...seinen Nebenmann Abdoulaye Ba: "Wir kommunizieren viel, fühlen uns wohl. Er hat sich mit einem Tor belohnt. Es ist immer wichtig, zu kommunizieren, dann erspart man sich ein paar Laufwege, die man dann nicht unbedingt machen muss."
..seinen Nebenmann Felix Uduokhai: "Auf dieser Position ist kein Spektakel nötig. Er spielt das für sein Alter sehr, sehr solide runter. Er ist ein guter Junge, sehr bescheiden, will immer dazulernen. Der Udo wird seinen Weg gehen."
...die vielen Diagonalbälle im Spiel: "Klar fordert das Pereira. Wenn du mal zugestellt wirst, ist der Diagonalball keine schlechte Lösung. Lieber vorne um den zweiten Ball kämpfen, bevor wir hinten einen Bock schlagen. Aber natürlich ist das ein Mittel, wenn der Gegner hochsteht, da wir zwei pfeilschnelle Spieler vorne drin haben."
"Mordsgeschwindigkeit nach vorne"
Alois Schwartz (Trainer 1. FC Nürnberg): "Über die 90 Minuten gesehen hat Sechzig verdient gewonnen. Wir haben nicht schlecht begonnen, aber das frühe Standardtor hat dem Gegner in die Karten gespielt. Wir haben den Löwen zu viel Raum gelassen und das Spielfeld zu groß gemacht. In der 2. Halbzeit standen wir dann kompakter, hatten einige Chancen. Nichtsdestotrotz ist Sechzig der verdiente Sieger."
Wolfgang Wolf (Manager 1. FC Nürnberg): "Die Löwen treten mit großem Selbstbewusstsein auf und haben eine Mordsgeschwindigkeit nach vorne. Ich muss sagen, die neuformierte Mannschaft gefällt mir sehr gut. Beim 1:0 muss man bei Ba den Laufweg blocken, bei seiner Größe darf er gar nicht an den Ball kommen. Im Großen und Ganzen kann der Torhüter da nichts machen. Beim 2:0 ist man schon im Mittelfeld nicht nahe an den Leuten, die Münchner kombinieren gut, aber den Schuss muss Kirschbaum haben. Auch, wenn es ein bisschen geregnet hat, den muss er haben. Sechzig hat einen Riesengeschwindigkeit über die schnellen Außenstürmer, da haben die Nürnberger Probleme. Jetzt braucht Nürnberg mehr Mut nach vorne. Die 2. Liga, die ist grausam, da ist immer alles drin."