Stevic: Löwen-Sieg in Augsburg war „beste Werbung“

1860-Sportdirektor Miki Stevic ist noch immer vom Auftritt der Löwen in Augsburg (2:1-Sieg am Sonntag) begeistert und hofft auf eine Fortsetzung beim nächsten Heimspiel. „Die Messlatte liegt jetzt sehr hoch“.
von  Abendzeitung
In Augsburg durfen die Löwen feiern.
In Augsburg durfen die Löwen feiern. © Rauchensteiner/Augenklick

1860-Sportdirektor Miki Stevic ist noch immer vom Auftritt der Löwen in Augsburg (2:1-Sieg am Sonntag) begeistert und hofft auf eine Fortsetzung beim nächsten Heimspiel. „Die Messlatte liegt jetzt sehr hoch“.

AZ: Herr Stevic, Sie haben nach dem Sieg in Augsburg Trainer Reiner Maurer fest umarmt. Wie groß ist Ihre Erleichterung, dass der TSV 1860 den schwierigen Saisonstart ordentlich bewältigt hat?

MIKI STEVIC: Im ersten Moment war es ein sehr befreiendes Gefühl, weil uns allen klar war, wie schwer das Programm mit den vier Auswärtsspielen bei Aufstiegsaspiranten werden würde. Ich bin jetzt sehr zufrieden, weil die Mannschaft gezeigt hat, wie gut sie eigentlich sein kann. Das gibt Bestätigung. Für mich und für alle anderen im Verein. Damit hat die Mannschaft die Messlatte für die nächsten Spiele aber auch sehr hoch gelegt. Die Fans werden solche überzeugenden Auftritte öfter verlangen. Damit müssen die Spieler jetzt leben.

Die Mannschaft hat sich also selbst Druck gemacht?

Ja, das hat sie. Aber darin sehe ich kein Problem. Wir haben in Augsburg ja auch nichts Unmenschliches geleistet, sondern einfach nur die hohe Qualität mit viel Kampf zum Ausdruck gebracht. 1860 hat einen sehr guten Kader, das sagen ja auch andere Trainer immer wieder. Deswegen muss man auch viel erwarten dürfen. Wichtig ist, dass wir in den schweren ersten Wochen nicht eingeknickt sind, sondern sogar mit Selbstvertrauen aus diesem Auftakt herausgehen. Das gibt der Mannschaft Kraft für die nächsten Wochen, und das schweißt sie noch weiter zusammen.

Was darf man nun erwarten von den Löwen?

Man muss bedenken, dass wir immer noch dabei sind, zu uns zu finden. Man darf nichts überstürzen. Spieler wie Rakic, Buck und Bell kamen erst spät zu uns, aber im Kollektiv klappt es immer besser. Der Geist der Mannschaft stimmt, sie steht mit der richtigen Körpersprache auf dem Platz, sie setzt immer neue Impulse und motiviert sich selbst. Die Jungs auf der Bank machen viel Druck auf die erste Elf und erhöhen damit den Konkurrenzkampf. Das freut mich alles mehr als der eine oder andere Punkt in der Tabelle.

Erwarten Sie nun, dass sich die Mannschaft in den nächsten Wochen oben in der Tabelle festsetzt?

Genau da liegt das Problem. Alle denken jetzt, wir haben den Start überstanden, jetzt wird's leicht. Aber das stimmt nicht, es wird nie leicht. Alle Gegner kämpfen, alle rennen. Das ist die Zweite Liga. Würden wir uns jetzt zurücklehnen, hätten wir den entscheidenden Fehler schon gemacht. Ich bin überzeugt, dass es sich vor allem in Heimspielen gegen Mannschaften, die nicht zu den Besten der Liga zählen, entscheidet, ob man seine Ziele erreicht oder ob man sie verfehlt. Damit muss man sich motivieren. Für uns ist es jetzt wichtig, den Leuten zu zeigen, wie wichtig uns diese Saison ist. Deswegen hoffe ich gegen Union auf viele Zuschauer.

Mit dem Spiel in Augsburg hätte sich die Mannschaft das verdient.

Genau. Jeder, der diesen Kampf gesehen hat, egal ob im Stadion oder am Fernsehen, will jetzt unbedingt wiederkommen und die Mannschaft wieder genau so sehen. Wir haben beste Werbung für uns gemacht, das war sehr wichtig. Vor allem, weil es den Fans am wichtigsten ist, dass die Mentalität der Mannschaft stimmt. Ich bin überzeugt, dass 1860 nur wegen zu lascher Einstellung scheitern kann, niemals aber wegen der Qualität.

Nach dem Triumph in Augsburg waren einige Spieler noch auf der Wiesn. Diese Woche stehen dort weitere Termine an. Gutes Timing, oder?

Besser hätte es nicht laufen können, nach so einem Spiel zeigt man sich gerne. Letzte Woche konnten wir wegen der Englischen Woche nicht hingehen, es hätte auch noch nicht so gut gepasst. Jetzt dürfen wir uns da aber zeigen, und zwar mit einem sehr guten Gefühl.

Interview: Marco Plein

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