Stevic kontert Matthäus: "Habe ihm nichts versprochen!"

MÜNCHEN - 1860-Sportdirektor Miki Stevic gibt zu, sich öfters mit Lothar Matthäus unterhalten zu haben. Dass er dem Rekordnationalspieler aber, wie Matthäus es in seiner Kolumne in "Sport Bild" behauptet, den Trainerjob bei 1860 versprochen hätte, streitet Stevic vehement ab.
Bevor Miki Stevic im Februar Sportdirektor bei den Löwen wurde, traf er sich immer wieder mit Lothar Matthäus. "Ich habe mit ihm vor allem über israelische Spieler gesprochen und ihn auch sonst um Rat gefragt". sagt Stevic der AZ. "Ich schätze Lothar sehr als Fußballer, Trainer und Menschen und wir kennen uns gut. Und natürlich haben wir auch über die Löwen gesprochen", ergänzt der Sportdirektor.
Den Posten als Trainer bei den Löwen hätte er Matthäus aber, anders als dieser es in seiner Kolumne in der "Sport Bild" darstellt, nie. "Ich habe ihm nichts versprochen", sagt Stevic, "ich bin ein Mensch, der seine Versprechen einhält. Ich habe vor der Sommerpause gesagt, dass ich vier Spieler holen werde, das ist mir schon gelungen. Hätte ich Lothar den Job versprochen, wäre er heute Trainer bei 1860."
Stevic gibt zu, dass Matthäus durchaus eine Option gewesen sei für die Nachfolge von Marco Kurz und später von Uwe Wolf. "Wenn die beiden Erfolg gehabt hätten, hätten wir gar keinen neuen Trainer geholt", so Stevic, "auch deswegen konnte ich Lothar nie etwas versprechen." Als Stevic sich aber zum Handeln gezwungen sah, habe man sich für Ewald Lienen entschieden. "Wir wollten einen erfahrenen Trainer. 1860 hatte zuletzt mit jungen Trainern nicht so viel Erfolg", so Stevic. Das bedeute aber nicht, dass er Matthäus für einen schlechten Trainer halte.
Matthäus hatte in seiner „Sport-Bild“-Kolumne die Verantwortlichen des deutschen Profi-Fußballs attakiert - auch Löwen-Sportdirektor Miki Stevic. Matthäus behauptet, dass der Serbe angedeutet hätte, ihn zum TSV 1860 holen zu wollen. Vor vier Monaten habe Stevic ihm dies zu verstehen gegeben. „Wenn er sich als Sportdirektor ein wenig eingelebt hat, dann wolle er mich verpflichten“, so Matthäus, „und dann hatte er doch Angst, mich als Ex-Bayern zum Lokalrivalen zu holen.“
Filippo Cataldo