Stevic im Glück: Béda wohl nach Lüttich

Der 1860-Sportdirektor miki Stevic reduziert die Gehaltskosten:Eke Uzoma und Sandro Kaiser will er nach Bielefeld ausleihen – und der bestens bezahlte Edelreservist Béda steht vor einem Wechsel zu Standard Lüttich.
von  Abendzeitung
Unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2011 mit Option auf eine Verlängerung bis 2013 beim FC Zürich: Mathieu Beda
Unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2011 mit Option auf eine Verlängerung bis 2013 beim FC Zürich: Mathieu Beda © sampics/Augenklick

Der 1860-Sportdirektor miki Stevic reduziert die Gehaltskosten:Eke Uzoma und Sandro Kaiser will er nach Bielefeld ausleihen – und der bestens bezahlte Edelreservist Béda steht vor einem Wechsel zu Standard Lüttich.

MÜNCHEN Hinter seinem Schreibtisch hängt ein Bild an der Wand. „Sechzig stirbt nie“, steht da. Vor ihm liegt sein Handy, es hängt am Aufladegerät und klingelt alle fünf Minuten. Wie die anderen Löwen-Bosse kommt auch Miki Stevic derzeit kaum zur Ruhe. Doch die Anstrengungen des Sportdirektors scheinen nun zu konkreten Ergebnissen zu führen.

Mit Arminia Bielefeld und dessen Trainer Ewald Lienen, bis Sommer Coach an der Grünwalder Straße, ist sich Stevic so gut wie einig über die Ausleihe der Löwen-Reservisten Eke Uzoma und Sandro Kaiser bis zum Saisonende. „Wir sind bei beiden Personalien ziemlich weit, aber unterschrieben ist noch nichts“, sagt Stevic über das Geschäft, das die 1860-Gehaltskosten für das nächste halbe Jahr um rund 100000 Euro senken würde.

Ein ungleich größerer Erfolg wäre für Stevic freilich ein anderer Transfer, der sich gerade anzubahnen scheint: Der seit Sommer dem Profikader nicht mehr angehörende Verteidiger und Großverdiener Mathieu Béda steht dem Vernehmen nach kurz vor einem Wechsel zu Standard Lüttich in Belgien. „Mein Berater hat schon mit Standard Lüttich gesprochen. Die ersten Gespräche waren gut. Das ist natürlich eine sehr gute Lösung für mich“, sagt Béda, der vor seinem Wechsel in die Bundesliga schon in der Saison 2005/2006 für ein Jahr beim belgischen Traditionsklub spielte. „Das war damals eine super Zeit. Die Leute dort mögen mich“, so Béda, der verrät, auch mit Lienen über einen Wechsel nach Bielefeld gesprochen zu haben: „Ich hatte zwei gute Gespräche mit Lienen, aber ich muss mich für die bessere Lösung entscheiden, und die wäre Lüttich.“

Stevic selbst will sich zwar zum Stand der Verhandlungen nicht äußern, sagt aber: „Mathieu hat hier zwar lange nicht mehr gespielt, doch das heißt nicht, dass er kein guter Fußballer mehr ist.“

Uzoma, Kaiser, Béda: Bevor die Transferperiode überhaupt anfängt, scheint Stevic also schon erste Erfolge zu erzielen und damit den Auftrag der Klubführung umzusetzen. „Ich tue, was ich kann, um das Gehaltsbudget zu entlasten“, erklärt Stevic, der wegen der vielen Telefongespräche, die er führe, „manchmal das Gefühl“ hätte, „ich bräuchte ein drittes Ohr“.

Wie auch immer: Allein mit den drei bereits weit angeschobenen Geschäften ist Stevic’ Aufgabe noch nicht erledigt. Zu dringend benötigen die Löwen Einnahmen, seit im Sommer die weit fortgeschrittenen Verkaufsverhandlungen über Stefan Aigner (1,5 Millionen Euro nach Stuttgart) und Aleksandar Ignjovski (2,3 Millionen Euro nach Hoffenheim) nicht abgeschlossen wurden. Und so sind auch Verkäufe von Leistungsträgern wie Antonio Rukavina und Ignjovski nicht vom Tisch. Auch, wenn das Stevic eigentlich widerstrebt: „Ich muss meinen Teil zum Sanierungskonzept beitragen. Aber ich darf die Mannschaft nicht schwächen. Es sind sehr schwere Tage für mich. Manchmal frage ich mich: Wieso muss die Realität bei 1860 so kompliziert sein?"

Marco Plein, Reinhard Franke

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