Stevic baggert Ex-Bayer Feulner an
1860-Sportdirektor Miki Stevic signalisiert Interesse am begehrten Mainzer: „Mein Wunschspieler“.
MÜNCHEN Der Ursprung seines Erfolges liegt in München. Im vergangenen Sommer hat Markus Feulner, derzeit einer der Stars im Kader des Aufstiegskandidaten FSV Mainz 05, bei einem 84-jährigen Fräulein einen Yoga-Kurs im Herzen Schwabings belegt. „Yoga hält mich gesund, ich bin dadurch ein ganz anderer Mensch", sagt der 26-Jährige. Seit er auf die indische Lehre vertraut und jeden Tag in sich geht, wirbelt der Ex-Bayern-Profi die Liga auf. „Ich habe mich noch nie so wohl gefühlt wie jetzt.“
Die Statistik belegt's: Mittelfeldspieler Feulner ist einer der besten Spieler der Zweiten Liga. Er hat neun Tore vorbereitet und vier selbst erzielt. Das letzte beim 1:1 am vergangenen Montag in Kaiserslautern. Die Löwen, die Sonntag (14 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) in Mainz antreten, sind gewarnt vor Feulner – und dessen gefährlichen Ecken und Freistößen.
Dass der junge Mann inzwischen auch das Interesse von Bundesligisten – gerüchteweise sollen Bremen, Leverkusen, Köln, Hamburg, Dortmund und Frankfurt bei Feulner-Berater Roman Grill Interesse signalisiert haben – geweckt hat, weiß auch der neue 1860-Sportdirektor Miroslav Stevic. Dennoch hat er Hoffnung auf einen Transfer. Schon im Sommer letzten Jahres hatte Stevic, der glaubte, schon früher bei 1860 ins Amt zu kommen, mit Feulner gesprochen. Der ehemalige U21-Nationalspieler sollte Stevic' Einstiegsgeschenk werden – und Feulner soll damals gar nicht abgeneigt gewesen sein. Doch Stevic' 1860-Comeback verzögerte sich – und Feulner blieb in Mainz. Jetzt ist der Mittelfeldspieler für die zweitklassigen Blauen wohl kaum noch zu bezahlen.
Dennoch will Stevic nichts unversucht lassen und einen neuen Versuch bei Feulner starten, weil er auch weiß, dass es den gebürtigen Bamberger, der im Nachwuchsbereich des FC Bayern ausgebildet wurde, immer wieder an die Isar zieht, weil er dort noch immer viele Freunde hat. „Der Junge war schon immer mein Wunschspieler“, verriet Stevic nun der AZ, „es ist mein Bestreben, dass 1860 nur noch solche Spieler mit der Qualität eines Feulner bekommt. Etwas anderes macht auch gar keinen Sinn mehr. Wir haben ein Ziel: Die Bundesliga.“
Bleibt die finanzielle Frage: Könnte der TSV 1860 Feulner überhaupt bezahlen? „Ich weiß, dass Markus inzwischen einen hohen Preis hat. Aber er ist ablösefrei im Sommer“, macht sich Stevic selbst Mut, „und bei einem Verein wie 1860 könnte Markus eine tragende Rolle spielen." Und vielleicht ist der Transfer des 26-Jährigen ja der erste Transfer, der mit Hilfe der Millionen von Investor Nicolai Schwarzer finanziert werden kann.
Oliver Griss