Steiner stärkt Schneider den Rücken

München - Der Hauskrach beim Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München spitzt sich zu: Nachdem Löwen-Boss Dieter Schneider zuletzt den jordanischen Geldgeber Hasan Ismaik scharf attackiert hat („Wir lassen uns vom Investor nicht an die Wand klatschen“), geht die Investorenseite nun auf Distanz zu Präsident Schneider und bezichtigt ihn indirekt der Lüge.
„Ich glaube, man versucht hier die Wahrheit zu verdrehen“, schreibt Ismaiks Statthalter Hamada Iraki in seiner Erkläruung: „Man will vor der Öffentlichkeit seine hausgemachten Probleme verstecken, indem man auf den Investor und die Geschäftsführung los geht. Früher oder später wird die Wahrheit ans Licht kommen.“
Der Hintergrund: Ismaik, der die Löwen im Mai mit einer Geldspritze von 18 Millionen Euro vor der Insolvenz gerettet hat, will weiter in den TSV 1860 investieren – allerdings mit einem Darlehensmodell statt einer vom Verein favorisierten Lösung mit einer Beteiligung an möglichen Transfererlösen. Schneider erklärt das so: „Wenn's nach dem Investor ginge, wären wir in kürzester Zeit verschuldeter als je zuvor und das Insolvenzrecht würde uns wieder einholen.“
Schneider: Investor hat sehr hohes Mitspracherecht
Auch 1860-Aufsichtsrat-Chef Otto Steiner schlägt sich auf die Seite des Präsidenten: „Wir werden nicht dulden, dass sich der Verein wieder verschuldet und Kredite aufnimmt.“ Dass der Investor nun auf Konfrontation geht, kann Schneider nicht nachvollziehen. „Der Verein will den Investor in seinen Rechten nicht beschneiden“, sagte der Löwen-Chef am Mittwoch der Nachrichtenagentur dapd. „Er soll seine Rechte kriegen, aber eben die, die er laut Vertrag hat und auch so mit der DFL abgestimmt sind. Der Investor hat bei uns ein sehr hohes Mitspracherecht – und das wollen wir als Verein auch nicht antasten.“