Kommentar

Stefan Schneider hört beim TSV 1860 auf: Vergelt's Gott, Legende

AZ-Sportreporter Bernhard Lackner über den Rücktritt von Sechzigs langjährigem Stadionsprecher Stefan Schneider.
Bernhard Lackner |
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Wer heute Mitte 30 ist, kann sich an keinen anderen Löwen-Stadionsprecher als Stefan Schneider erinnern - oder hat überhaupt keinen erlebt. 28 Jahre lang, beinahe sein halbes Leben, verlieh der 58-Jährige dem Giesinger Kultverein seine unverwechselbare Stimme. Bis zu diesem Montag.

Sein überraschender Rücktritt - selbst die Verantwortlichen wussten von der Entscheidung nichts - war ein Paukenschlag, der selbst den Sieg im Topspiel gegen Dynamo Dresden in den Hintergrund rücken ließ.

Auf Stefan Schneider konnte sich jeder einigen

Mit Stefan Schneider verliert der Verein ein absolutes Urgestein, eine Identifikationsfigur mit hochsensiblem Seismograph für Schwingungen und Stimmungen in der Kurve. Dort wo das Herz des Klubs schlägt. Wo man sich nur selten einig war und ist, sei es bei der vereinspolitischen Ausrichtung oder Stadionfragen. Auf Stefan Schneider konnte man sich immer einigen.

Während seiner knapp drei Jahrzehnte langen Zeit als Stadionsprecher hat der gebürtige Münchner mit den Löwen beinahe alles erlebt. Von der Champions League bis zur Regionalliga, von der Stunde Null 2017 bis zur unvergesslichen Aufstiegsfeier ein Jahr später. "Manche gehen zur Domina, ich geh' zu Sechzig", sagte er einmal. Ein bittersüßes Vergnügen.

Der feierliche Abschied steht noch aus

Fortan wird man den Vollblut-Löwen mit der markanten Sprachfärbung also nicht mehr am Mikrofon erleben dürfen. Er wechselt zurück in die Kurve, von wo er im August 1993 hergekommen war. Was bleibt, sind unzählige unvergessliche Erinnerungen und jene fragende Stimme. "Ist jemand zu Hause?"

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Seit mehr als einem Jahr bleibt die Antwort von den Tribünen nun schon aus, auch das war ein Beweggrund für seine Entscheidung. Eine feierliche Verabschiedung war Schneider am Montagabend noch nicht vergönnt. Sie soll nachgeholt werden, sobald das Sechzgerstadion wieder voll sein darf.

Bis dahin bleibt nicht mehr zu sagen als: Vergelt's Gott, Legende. Und vielen Dank, dass Du zu Sechzig München gekommen bist.

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4 Kommentare
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  • 60er pauli am 24.03.2021 16:35 Uhr / Bewertung:

    Stefan machs guad
    Wia sehng uns im englischen garten

  • mis76 am 24.03.2021 06:41 Uhr / Bewertung:

    Als ich das am Montag auf Magenta im Hintergrund gehört habe dachte ich,ich hab mich verhört.Hab dann nochmal die Durchsage vom Stefan im Hintergrund nochmal angehört.
    Dann sofort Freunde gefragt,ob die des auch gehört hatten und dann war klar das er aufhört.Kurz darauf ging dann die Pressemitteilung durch die Social-Media.
    Da war die Freude über den Sieg ganz schnell dahin.

    Stefan, mehr als 30 Jahre hab ich deine Stimme vernommen, ob beim Eishockey bei Hedos,ESC,Barons und bis 2007 beim noch damaligen EHC oder bei Sechzig im Greawoida,Oly oder Einöde-Arena.
    Du lebst diesen Verein und hast im richtigen Moment sogar auch die Arena in der Einöde zum Beben gebracht (z.b Pokal gg BVB oder Relegation gg Kiel).
    Der Knaller waren natürlich auch solche Ansagen wie "Wir grüßen unsere Gäste aus Harlaching"
    Freu mich schon darauf mit Dich dann in der Kurve zu sehen,darfst aber nicht vergessen beim reimkommen in die Kurve zu fragen "Jemand zu Hause???"

    Danke und Vergelt´s Gott

  • Giasing am 23.03.2021 21:58 Uhr / Bewertung:

    Stefan, du wirst uns fehlen. Eine andere Stimme kann ich mir im Grünwalder gar nicht vorstellen. Vielleicht überdenkst du deine Entscheidung ja nochmal, wenn die Hütte wieder voll ist!

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