Stefan Reuter in der AZ: "Die Löwen brauchen etwas, was den Glauben zurückbringt"

München - Die Löwen haben derzeit wahrlich die Seuche. Magere zwei Punkte konnten die Sechzger aus den bisherigen sechs Rückrunden-Spielen holen – zum Vergleich: In der Vorrunde standen 16 Zähler zu Buche und der TSV 1860 München thronte dort, wo ihn Verein und Fans am liebsten sehen, auf Platz 1 der Tabelle.
Damals träumten die Ersten schon wieder vom Aufstieg, mittlerweile sind solche Gedanken nur noch Makulatur. Statt sich Chancen auf den Relegationsplatz oder gar einen direkten Aufstiegsplatz auszurechen, gehen die Blicke so langsam eher in die andere Richtung der Tabelle.
Das es aktuell bei den Löwen nicht läuft, ist mittlerweile über die Ligagrenze hinaus bekannt. Selbst Stefan Reuter, Ex-Manager der Löwen und mittlerweile Geschäftsführer des Bundesligisten FC Augsburg, weiß über die sportlich prekäre Lage auf Giesings Höhe Bescheid.
Reuter: "Du brauchst du etwas, das den Glauben zurück in die Mannschaft bringt"
"Sehr schwierige Situation bei 1860 aktuell. Wenn du so lange nicht gewonnen hast, brauchst du etwas, das den Glauben zurück in die Mannschaft bringt", sagt Reuter gegenüber der AZ.
Bei den Löwen-Bossen dachte man, ein Trainerwechsel könnte das Team wieder in die Erfolgsspur bringen. Doch weder mit Interimstrainer Günther Gorenzel, noch mit dem neuen Mann an der Außenlinie, Maurizio Jacobacci, gelang bei den Sechzgern der erhoffte Umschwung.
Reuter von Köllner-Entlassung überrascht
Unter Köllners Nachfolger Gorenzel holte man aus vier Partien nur zwei Punkte, verlor dabei sogar gegen Schlusslicht Meppen und auch beim Abstiegskandidaten aus Oldenburg gab es nur ein enttäuschendes Remis. Wäre die Ausbeute unter Köllner schlechter gewesen? Lässt sich natürlich nicht sagen, dennoch war Stefan Reuter überrascht, dass man an der Grünwalder Straße den Schlussstrich gezogen und man sich von Köllner als Trainer getrennt hat. "Er hatte dort ja insgesamt eine lange und erfolgreiche Zeit", so Reuter.
Nun liegt es an Jacobacci, den von Reuter erwähnten Glauben zurück in die Mannschaft zu bringen. Bei seinem Löwen-Debüt an der Seitenlinie, der 0:1-Heimpleite gegen Viktoria Köln, war davon noch nicht so viel zu sehen. Aber schon am Samstag, im Spiel gegen den MSV Duisburg (14 Uhr live bei Magenta Sport und im AZ-Liveticker) könnte der Italo-Schweizer das Ruder bei den Sechzgern herumreißen und seine Kritiker vorerst mundtot machen.