Stefan Mugosa: "Ich kann ein Goalgetter sein"

Stefan Mugosa ist mit sieben Toren Top-Torjäger des TSV 1860 in der Vorbereitung. Mit der AZ spricht er über seinen Lauf, seinen schweren Stand in der vergangenen Saison, eine neue Chance und seine möglichen Sturm-Konkurrenten Ribamar und Ivica Olic.
von  Matthias Eicher
Hier bejubelt er dmit Torschütze Levent Aycicek und Daniel Adlung den 1:0-Siegtreffer gegen Borussia Dortmund, zuletzt hatte er aber auch selbst Grund zu jubeln: 1860-Stürmer Stefan Mugosa.
Hier bejubelt er dmit Torschütze Levent Aycicek und Daniel Adlung den 1:0-Siegtreffer gegen Borussia Dortmund, zuletzt hatte er aber auch selbst Grund zu jubeln: 1860-Stürmer Stefan Mugosa. © dpa

München - Das zweite Testspiel der Vorbereitung geriet zur großen Show von Stefan Mugosa. Der montenegrinische Nationalspieler wurde erst zur Pause e, erzielte in nur drei Minuten einen Hattrick und schnürte einen Fünferpack. Und das, obwohl er in  der abgelaufenen Spielzeit kaum eine Rolle gespielt hatte.

Jetzt will es der 24-jährige Torjäger unter Neu-Trainer Kosta Runjaic nochmal wissen. Im AZ-Interview spricht er über seinen Lauf in der Vorbereitung, seinen schweren Stand in der vergangenen Saison, eine neue Chance und seine möglichen Sturm-Konkurrenten Ribamar und Ivica Olic. 

Herr Mugosa, auch beim 2:1-Sieg gegen Werder Bremen haben Sie getroffen und sind mit sieben Treffern bester Torjäger in der Vorbereitung.

Es läuft momentan sehr gut für mich. Ich bin gut drauf, trainiere hart und mache meine Arbeit auf dem Platz. Ich konzentriere mich voll auf meine Aufgabe. Ich will nur, dass ich gesund bleibe und es so weiterläuft. Ich hätte nichts gegen weitere Tore nächste Woche gegen Freiburg – und natürlich in der Liga (lacht).

Nach dem Fünferpack gegen den österreichischen Viertligisten Pöllau hätte man es noch auf den unterklassigen Gegner schieben können, nun haben Sie auch gegen zwei Bundesligisten getroffen.

Es ist nie einfach, fünf Tore in so kurzer Zeit zu schießen – nicht gegen Pöllau, nicht einmal im Training. Das hat mich natürlich Freude. Aber klar: Umso wichtiger war es, so weiterzumachen und auch gegen Gladbach und Bremen zu treffen. Man braucht im Fußball auch ein bisschen Glück. Ich denke aber, dass ich gezeigt habe: Ich kann ein Goalgetter sein.

Trainer Kosta Runjaic hat Sie nach dem Spiel sehr gelobt: Sie hätten einen großen Sprung gemacht.

Schön, so etwas zu hören. Ich habe in der Vorbereitung viel getan. Auch mit individuellem Training in meiner Freizeit. Der Trainer und auch Zvonko Komes (Fitnesstrainer, d. Red.) haben mir sehr geholfen. Sie legen großen Wert auf Fitness, das kommt mir entgegen. Das Training ist hart, aber es zahlt sich aus


Das erste Jahr bei Sechzig verlief enttäuschend: 22 Spiele, kein Treffer in der Liga und nur ein Tor im Pokal gegen Mainz. Woran hat’s gelegen?

Nein, letztes Jahr lief es so gesehen nicht. Meine größte Qualität ist es, Tore zu machen, wenn ich alleine vor dem Torwart stehe. In der letzten Saison habe ich nicht viele Chancen bekommen und der Knoten ist nicht geplatzt. Jetzt habe ich ein besseres Gefühl. Wenn ich noch fitter bin, komme ich öfter in diese Situationen, kann mir häufiger Chancen erarbeiten. Dann liegt es nur noch an mir, sie auch zu nutzen.

Im Trainingslager übten Sie Selbstkritik und sagten, Sie müssen mehr kratzen, beißen und kämpfen. Waren Sie bisher zu „brav“?


Das kann schon sein. Es gehört zum Spiel und damit auch zu meinem Job, meinen Körper einzusetzen und unangenehm für den Gegner zu sein.

Gegen Bremen haben Sie an der Seite von Sascha Mölders gespielt, im letzten Jahr sind Sie an Rubin Okotie und Mölders nicht vorbeigekommen. Ein solches 4-4-2-System würde Ihre Chancen auf mehr Spielzeit erhöhen.

Das ist eine Frage für den Trainer. Wir haben beide sehr gut gearbeitet, aber wir können nicht entscheiden, wie wir spielen und wer aufläuft. Ich denke aber, man hat gesehen, dass wir auch nebeneinander spielen können.

Mit dem Brasilianer Ribamar und/oder dem Kroaten Ivica Olic dürfte noch der ein oder andere Konkurrent kommen – und Ihnen vor die Nase gesetzt werden. Was lässt Sie daran glauben, dass es jetzt besser läuft für Sie?


Ich glaube an meine Chance. Ich gebe alles, um das Vertrauen zurückzuzahlen. Wenn man hart arbeitet, wird man irgendwann belohnt. Die Konkurrenz ist gut. Ich könnte noch viel von jemandem wie Ivica Olic lernen. Nicht nur sein Name ist gut, er ist immer noch ein Topstürmer. Aber ich muss mich nicht verstecken. Wer seine Tore schießt, der wird auch spielen

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