Stefan Aigner: Zum Glück verletzt!

2:1-Torschütze Stefan Aigner war beim Sieg gegen den KSC der beste Löwe. Die kuriose Erklärung: Ein Muskelfaserriss zwang ihn zur Pause, so dass er neue Kraft schöpfen konnte
von  M. Plein, F. Cataldo
Jubel-Löwen: Kevin Volland gratuliert Stefan Aigner zum 2:1-Siegtreffer gegen den Karlsruher SC.
Jubel-Löwen: Kevin Volland gratuliert Stefan Aigner zum 2:1-Siegtreffer gegen den Karlsruher SC. © dpa

München - Fast wäre Stefan Aigner seinem eigenen Mitspieler in die Beine gerauscht. Im Hoch der Glücksgefühle rutschte der Löwen-Profi nach seinem entscheidenden 2:1 beim Sieg gegen den Karlsruher SC mit den Füßen in Richtung seines Kollegen Daniel Halfar, der ihm per Eckball den Treffer ermöglicht hatte. Am Ende blieben zwar beide unversehrt, doch wahrscheinlich hätte ihnen Reiner Maurer eine Kollision sogar verziehen, so beglückt war der Löwencoach, einen Fehlstart mit zwei Niederlagen in die Saison vermieden zu haben. „Der Sieg ist erleichternd für uns”, sagte Maurer. „Wir haben gekämpft wie Löwen und hatten das Glück des Tüchtigen.”

Fußballerisch lief nicht viel im ersten Heimspiel. Umso wichtiger war es, Aigner zu haben, der dynamisch, frisch und beweglich agierte. Knapp zwei Wochen vor Saisonstart hatte der 23-Jährige noch einen Muskelfaserriss am Oberschenkel erlitten, nun sagte er: „Mir konnte fast nichts besseres passieren. Nach den sechs Wochen Vorbereitung war ich total schwerfällig und kaputt. Und in den paar Tagen Pause konnte ich neue Kraft schöpfen und fühle mich jetzt viel besser. Es klingt komisch, aber das was fast eine Glücksverletzung.”


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Und die ermöglichte es ihm, seinen Gegenspielern gleich mehrfach auf der rechten Angriffsseite so flink davonzulaufen, dass die ihn nur mit Fouls bremsen konnten. Für Maurer war jene Laufstärke der entscheidende Grund, wieso er Aigner in die Startelf beförderte anstelle von Daniel Bierofka. „Ich wusste, dass Stefan torgefährlicher ist und dass er mehr Gelbe Karten und Freistöße herausholen kann”, lobte Maurer den besten Löwen beim Heimstart. „Das hat er alles sehr gut umgesetzt.”

Wer weiß, wie Aigner erst gespielt hätte, wäre er mit seinen neuen Schuhen angetreten. Das brandaktuelle Modell (Kaufpreis 350 Euro) in Weiß wollte er gegen den KSC anziehen, doch er hatte vor dem Spiel versehentlich nur einen Schuh in die Sporttasche gepackt. „Kein Problem, da waren ja noch seine alten Schuhe drin”, erzählte Berater Michael Koppold, der den zweiten Schuh zum Spiel mitgebracht hatte – zu spät.

Trotz aller Freude über die ersten drei Zähler und Aigners gelungenen Auftritt musste Trainer Maurer erkennen, dass er an noch vieles verbessern muss, ehe seine Mannschaft so auftritt, wie er sich das wünscht. „Wir haben uns die Punkte hart erarbeitet”, sagte er. „Es ist aber noch absoluter Verbesserungsbedarf da.”

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