Statistik zeigt das große Problem von Sechzig und Mölders

Sascha Mölders und der TSV 1860 haben laut Statistik ein Problem: Sie treffen das Tor nicht mehr.
Matthias Eicher
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Der TSV 1860 und Kapitän Sascha Mölders haben im Vergleich zur Vorsaison enorm an Effektiv eingebüßt.
Der TSV 1860 und Kapitän Sascha Mölders haben im Vergleich zur Vorsaison enorm an Effektiv eingebüßt. © IMAGO / Noah Wedel

München - Was läuft denn nur falsch bei den Löwen? Wieso liefert Torjäger Sascha Mölders nicht mehr? Was ist in den vergangenen Tagen nicht alles diskutiert worden über den Fehlstart der Blauen. Dabei zeigt eine Reihe von Statistiken: So schlecht war das gar nicht, was die vielgescholtene "Wampe von Giesing" und Co. fabrizierten.

Beginnen wir mit den harten Fakten: Der TSV 1860 hat in den ersten zehn Saisonspielen zwölf Punkte angehäuft und liegt damit auf Rang 13. Das entspricht in der vierten Drittliga-Saison der Löwen in Serie der schlechtesten Punkteausbeute zu diesem Zeitpunkt.

Zum Vergleich: 2020/21 hatte der TSV nach zehn Runden schon fünf Zähler mehr auf dem Konto. Mit dieser Ausbeute, die auch heuer trotz schwankender Leistungen durchaus möglich gewesen wäre, läge das Team von Coach Michael Köllner auf Rang zwei.

Mölders hat mehr Chancen als im Vorjahr - nutzt sie aber nicht

Gerade anhand des Beispiels Mölders zeigt sich das wohl größte Problem der Giesinger im Vergleich zum Vorjahr: Der Oldie hat nicht etwa das Fußballspielen verlernt. Doch was ist mit dem Toreschießen?

Trotz der erst zwei Saisontore von Mölders belegen die Zahlen von "Opta": Der 36-Jährige, der in den ersten zehn Duellen voriges Jahr fünf Mal einnetzte, hat nicht weniger Möglichkeiten als im Vorjahr - im Gegenteil: Der Ex-Bundesligaspieler kommt im Vergleich zur Vorsaison im Schnitt auf 3,2 Schüsse pro Spiel (3,0), 1,5 davon kommen aufs Tor (1,1). In der Kategorie "expected goals", also der aufgrund seiner Chancen zu erwartenden Tore, hat sich sein Wert sogar von 4,0 auf 5,3 gesteigert.

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Damit wären wir beim Kernproblem: die leidige Chancenverwertung. In der abgelaufenen Spielzeit verbuchte Mölders anfangs eine bärenstarke Chancenverwertung von 23,8 Prozent. Heißt: fast jeder vierte Schuss ein Treffer! Aktuell liegt seine Quote bei nur 7,4 Prozent - ein vergleichsweise enorm schwacher Wert. Kein einziger Spieler hat ligaweit eine größere Diskrepanz zwischen Chancen und Ertrag.

Bemerkenswerte Statistik: TSV 1860 hat extrem an Effektivität eingebüßt

Zwar ist das Ganze "nur" eine Statistik, doch in diesem Fall dann doch sehr aussagekräftig. Viele Löwen-Legenden scheinen sich nicht umsonst für Mölders ausgesprochen zu haben: Platzt bei ihm der Knoten, könnte 1860 das Ruder schnell wieder rumreißen.

Speerspitze Mölders hat dieses Problem beileibe nicht exklusiv: In der vergangenen Spielzeit hat 1860 oft am Limit gespielt, gar überperformt: zuerst das torgefährlichste Team der ganzen Liga (21 Tore, am Ende mit 69 Treffern auch nach 38 Spieltagen Bestwert), jetzt nur noch ein Schatten seiner selbst (neun Treffer). Von 18,4 Prozent sank die Chancenverwertung aller Sechzger auf 7,5 Prozent.

Köllner und Sport-Boss Günther Gorenzel haben also nicht Unrecht, wenn sie mantra-artig sagen: "Uns fehlt die Überzeugung." Gerade vor dem Kasten müssen Überzeugung und Killerinstinkt bei Mölders und Co. wieder her. Am besten schon am Samstag gegen Viktoria Berlin.

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3 Kommentare
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  • MH0713 am 01.10.2021 13:02 Uhr / Bewertung:

    Da braucht es nicht wirklich eine Statistik dafür - die Probleme sind allseits bekannt ! Und diese technisch doch limitierte Truppe kann bestenfalls über den Kampf bestehen - aber hier kommt gerade auch nicht wirklich viel !

  • muc4ever am 02.10.2021 14:02 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MH0713

    Das größte Problem : Anspruch und Wirklichkeit ! Ein Drittligatorschützenkönig ( endlich mal ein Blauer ! ) wird gehypt , dabei wurden zum Ende der letzten Saison die wichtigen Tore immer weniger - Relegationsplatz futsch ! Der Dressel macht mal einen Viererpack - dann Funkstille ! Ein Lex als ehemaliger Erstligaspieler, guter Techniker, macht kaum Tore oder zumindest Vorlagen dafür ! usw. ! Es muß denen allen doch klar sein, daß ab und an ein ganz gutes Spiel nicht für einen Spitzenplatz reicht ! Es sind auch in der dritten Liga für deren Möglichkeiten ständig hohe Anforderungen und keine Nachmittagsspaziergänge ! Aber erschwerend kommt wohl hinzu, daß bei sehr guten Leistungen und wesentlich besseren Tabellenplatz die Scouts aufmerksam werden - siehe Dressel ! Und dann gibt es eben Begehrlichkeiten von Aussenstehenden ... und somit Unruhe ! Aber das ist eigentlich normal - auch der TSV sucht geeignetes Personal bei Konkurrenten !

  • Radio Pähl am 01.10.2021 12:07 Uhr / Bewertung:

    Das ist doch was wir die hante Zeit sagen!
    Die Mannschaft spielt gut bis sehr gut, der Mölders hat seine Torschancen, trifft aber den Ball nicht mehr. Weil er vor dem Tor mehr an Rindsrouladen denkt als ans einnetzen!

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