Stahl: "Wahnsinn, ein Sechzger zu sein"

München - Es lief die 76.Minute, als Dominik Stahl für Anthony Annan ins Spiel kam und seine lange Leidenszeit beendete. Der 26-Jährige Abräumer konnte nach seinem Comeback gegen St. Pauli auch am Dienstag das Löwen-Training voll mitmachen. Anschließend stellte er sich der Presse.
Dominik Stahl über…
sein Comeback: Ich fühle mich gut. Es war ein schöner Moment nach so langer Zeit, endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Ich hole mir jeden Tag meine Fitness zurück, mit jedem Tag wird es besser. Wir haben alle Jungs, die topfit sind. Ich bin nach langer Zeit wieder eingestiegen – klar dass ich noch nicht kraftstrotzend bin. Ich kann auch keine Prozentangaben geben. Klar, dass ich noch nicht bei 100 Prozent bin. Viel von der Fitness holt man sich im Spiel. Ich bin absolut kaderfähig und auch einsatzfähig.
den wichtigen Sieg gegen St. Pauli: Es war dann natürlich nochmal brenzlig, mit dem 2:1, das wir noch bekommen haben. Da denkt man sich: Scheiße, wenn ich jetzt nach so langer Zeit reinkomme und wir dann noch das 2:2 kriegen… Es war eine schwierige Situation, aber die haben wir alle zusammen gemeistert. Die letzten Prozent fehlen noch. Komplett in die Zweikämpfe, Spritzigkeit, Spielfitness - da fehlen noch ein paar Prozent.
die Fan-Unterstützung: Wahnsinn, das kann man gar nicht hoch genug betonen, wie stark das war, was sie geleistet haben. Wenn es gut läuft ist es leicht, Fan zu sein. Wenn es scheiße läuft und du unten drin stehst, heißt es wirklich was, ins Stadion zu gehen und die Mannschaft zu pushen. Von Anfang bis zum Schluss, und auch nach dem Spiel, das war überwältigend. Geil. Wenn es schwierige Phasen im Spiel gibt und man merkt, dass da einfach eine Wand hinter einem steht, ist das einfach geil. Das pusht. Wenn man dann noch gemeinsam feiern kann – die Fans feiern uns, wir feiern die Fans, dann ist es das Beste. Das muss immer das Ziel sein.
den neuen Trainer: Ich ziehe ungern Vergleiche und will auch nicht schlecht reden. Wir waren jetzt im ersten Spiel unter Torsten Fröhling erfolgreich und wollen einfach den Weg weitergehen.
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von Fröhling geforderte Eigenschaften: Ich bin nicht erst seit gestern hier, bin das elfte Jahr im Verein. Ich weiß schon, auf was es hier ankommt, für was der Verein steht. Ich denke schon, dass ich das verinnerlicht habe.
den nächsten Gegner Ingolstadt: Es geht um’s Existieren. Wir wissen, in welcher Situation wir sind. Wir fahren zum Tabellenführer, der bisher in der Rückrunde auch nicht die Maximal-Punktausbeute hatte. Also man sieht: Es ist jeder zu schlagen. Da wollen wir was mitnehmen und hoffen, dass mit der Unterstützung der Fans auch zu schaffen.
einen möglichen Startelf-Einsatz: Das kann ich nicht sagen: Ich habe eine Viertelstunde gespielt, da sind 90 Minuten natürlich nochmal was anderes. Es ist nicht einfach, reinzukommen. Es ist auch normal, dass man erstmal viel rennt, wenn man reinkommt, und dann dasteht und erstmal durchpustet. Aber grundsätzlich habe mich gut gefühlt.
Sorgenkind Rubin Okotie: Wir wissen alle, was wir an ihm haben, wie viele wichtige Tore er schon für uns geschossen hat.
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das Umfeld bei 1860: Ich muss auch immer wieder mal schmunzeln, wenn ich überlege, was hier bei Sechzig passiert. Ich weiß nicht, ob man schneller altert, ich habe keinen Vergleich. Es geht allen so, die hier verbandelt sind: Es ist einfach ein Wahnsinn, ein Sechziger zu sein. Man liebt’s!