Stahl: "Nicht wie die Prügelknaben einmarschieren"

Löwen-Abräumer Dominik Stahl spricht vor dem womöglich schon vorentscheidenden Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg über den riesigen Zuschauerandrang, die 1860-Marschroute und den Abstieg.
von  ME
Einer, der mit gutem Beispiel vorangehen will und bei Löwen-Trainer Torsten Fröhling hoch im Kurs steht: Mittelfeldspieler Dominik Stahl.
Einer, der mit gutem Beispiel vorangehen will und bei Löwen-Trainer Torsten Fröhling hoch im Kurs steht: Mittelfeldspieler Dominik Stahl. © sampics

München - Rund 60.000 Zuschauer in der Allianz Arena - beim FC Bayern würde man sich wundern, wo die restlichen 10.000 Fans bleiben, bei den Löwen ist eine solche Zuschauerzahl ein enormer Andrang. Vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag (15.30 Uhr, AZ-Liveticker) haben die Löwen bereits 56.000 Tickets veräußert und rechnen damit, dass noch einige tausend dazu kommen.

Dominik Stahl erinnert sich an das letzte Mal, als bei den Löwen ausverkauftes Haus gab und spricht über die richtige Marschroute im womöglich bereits entscheidenden Endspiel um den Abstieg. Stahl über...

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...das ausverkaufte Pokalspiel gegen Dortmund im September 2014: Das war eine komplett andere Situation – wir sind in ein Spiel gegangen, in dem wir absolut nichts zu verlieren hatten, gegen einen Champions-League-Finalisten. Da konnten wir nur gewinnen. Jetzt hat sich das alles geändert. Die Kulisse wird trotzdem beeindruckend sein, uns zusätzlich anspornen. So eine Kulisse hatten wir bisher in dieser Saison nicht.

...die Marschroute gegen Nürnberg: Unsere Situation hat sich in der Saison leider immer um den jetztigen Tabellenrang herum bewegt. Jetzt spitzt sich die Situation zu. Wir müssen uns einfach auf das Wesentliche konzentrieren, jeder die Aufgaben wissen, auf seiner Position. Die beste Marschroute, die wir annehmen können: Jeder muss genau das tun, was er zu tun hat.

...den Verzicht auf ein Kurz-Trainingslager: Frankfurt war vor unserem Aufeinandertreffen auch im Trainingslager, die haben trotzdem gegen uns verloren.  Gerade in so einer Situation ist es gut, nicht ständig alles vor Augen zu haben, sich ein bisschen abzulenken. Das tut ganz gut, denke ich.

...die mentale Verfassung der Löwen: Es bringt nichts, ständig Panik zu schieben. Wir können es nicht jetzt beeinflussen, sondern am Sonntag. Wir können uns nur gut vorbereiten, das machen wir: mit der nötigen Konzentration und dem nötigen Ernst. Darüber hinaus ist es wichtig, dass wir uns freuen und nicht wie die Prügelknaben mit dem Druck auf unseren Schultern und gesenkten Köpfen einmarschieren. Wir sind fest entschlossen, das Spiel zu gewinnen.

... den gesperrten Torjäger Rubin Okotie: Wer die Tore schießt, ist wurscht. Es gab in der letzten Saison mal eine Phase, da hat es bei mir ganz gut geklappt. Hätte ich nichts dagegen, wenn es wieder funktioniert. Aber ganz egal, wer: Wir müssen den Druck auf dem Platz haben, der der Aufgabe gewachsen ist. Dann wird hoffentlich irgendeiner einnetzen.

...einen möglichen Vorteil gegen dominierende Mannschaften wie Nürnberg: Generell kann man das so sehen, wenn man den Saisonverlauf ansieht. Wenn man Bochum anschaut, oder andere spielstarke Mannschaften, die sich nicht hinten einigeln, kommt uns das mehr entgegen, als jemand, der sich komplett hinten reinstellt.

 

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