Stadionfrage: Kehrt der TSV 1860 Münchens ins Olympiastadion zurück?

München - Ende September waren Löwen-Präsident Peter Cassalette und 1860-Investor Hasan Ismaik zu Besuch bei Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Gesprochen wurde über ein mögliches neues Stadion für den TSV 1860. Die Wunschvorstellung des Investors: Ein kompletter Neubau in Riem, nördlich des Messegeländes, unter anderem mit echten Löwen vor dem Stadion. Fassen soll die neue Spielstätte des Zweitliga-Klubs rund 50.000 Zuschauer.
Bereits im Juli führten die Verantwortlichen der Sechzger Sonderiungsgespräche mit der Messe München wegen des Standorts in Riem. Das Ergebnis beim OB-Besuch: Die freie Fläche reicht für ein Stadion mit der gewünschten Kapazität nicht aus, über eine Erweiterung des Grundstücks solle in Zukunft nochmals gesprochen werden.
Stadionfrage: 1860-Bosse wollen nachverhandeln
Seitdem sind die Stadion-Gespräche im Sand verlaufen – an der Grünwalder Straße gab es im Herbst und Winter 2016 einfach zu viele andere Baustellen: Der Rauswurf von Trainer Kosta Runjaic und Sportdirektor Thomas Eichin, der Medienboykott und das Hausverbot für Journalisten am Trainingsgelände, der Rücktritt der Verwaltungsräte Bay und Waggershauser – und noch einiges mehr. Bei den Löwen ging es zeitweise drunter und drüber, mit der Verpflichtung des portugiesischen Trainers Vitor Pereira hoffen die Verantwortlichen, dass bei den Löwen wieder mehr Ruhe und Stabilität einkehrt.
Löwen im Olympiastadion: "Klar ist das Zukunftsmusik"
Doch zurück zur Stadionfrage: Sollten die Löwen wirklich aus der Arena herauskommen, müsste die neue Spielstätte ja erst gebaut werden – mehrere Jahre würde der TSV ohne Stadion dastehen. Die Löwen im geliebten Grünwalder Stadion? Unmöglich! Eine Übergangslösung muss also her. Diese könnte das altehrwürdige Olympiastadion, die alte Spielstätte der Sechzger, sein. Im Interview mit dem "Münchner Merkur" sagte der scheidende Olympiapark-Chef Arno Hartung: "Wenn es 1860 gelingen sollte, aus der Allianz Arena herauszugehen, würde trotzdem ein Neubau acht bis zehn Jahre dauern. Das heißt, als Übergangslösung bliebe nur das Olympiastadion. Klar ist das Zukunftsmusik, aber 1860 bräuchte dann realistische Alternativen zur Allianz Arena."
Löwen-Trainingslager: "Du spielst wie du trainierst"
Zeitweise soll es bei den Überlegungen wohl auch um einen Stadion-Neubau auf dem Olympiagelände gegangen sein. Für Hartung ist dieser Plan allerdings schwer bis nicht realisierbar. "Verantwortliche von 1860 haben zwar auch Pläne für einen Neubau auf dem Olympiagelände artikuliert. Aber mir hat noch niemand gesagt, wie und wo das funktionieren soll", so der 67-Jährige.
Löwen-Spiele im Olympiastadion – zumindest für einige Saisons? Ein Szenario, das durchaus vorstellbar wäre, wenn man Hartungs Aussagen so betrachtet. Einziges Problem: Vertraglich sind die Löwen noch bis 2025 an die ungeliebte Arena in Fröttmaning gebunden.