Kommentar

Stadion-Verhandlungen bei Sechzig: Reißts euch zam

AZ-Lokalchef Felix Müller über die Stadion-Verhandlungen.
von  Felix Müller

München - Wenn das Projekt Sechzgerstadion-Erneuerung scheitern sollte, haben alle Seiten viel verloren. Die Sportstadt München, das Kneipenviertel Giesing. Aber eben vor allem auch: alle an den Gesprächen beteiligten Seiten.

Generationen von Löwen haben sich, mal zu recht und mal zu unrecht, von der Stadt stiefmütterlich behandelt gefühlt. Nun hat sich der Stadtrat dafür ausgesprochen, mehr als 70 Millionen für den TSV auszugeben. Und dieses Angebot ablehnen? Wem sollte man das erklären? Wann sollte so eine Chance wiederkommen?

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Der Löwen-Präsident – in der Mehrheit gewählt von Giesing-Befürwortern. Die Fußball-Firma der Löwen – im Dauerklagelied über die veralteten Bedingungen im heutigen Stadion. Die Investorenseite: muss verstehen, dass ihr Investment nicht wertvoller wird, wenn man von einem Neubau träumt, der niemals im Stadtgebiet Realität werden wird. Und dass Sechzig auch rein wirtschaftlich seine Marktlücke als Kultclub an einem Traditionsstandort hat.

Und die Stadt-Politik? OB Dieter Reiter und vor allem Bürgermeisterin Verena Dietl sind zum Erfolg verdammt. Die Herzens-Löwin Dietl hat den Stadion-Ausbau zu ihrem Projekt gemacht, ihre SPD hatte ihn im Wahlkampf auf Flyern versprochen. Dann müssen sie auch ein annehmbares Angebot an Sechzig vorlegen.

Höchste Zeit, dass von heute an wenigstens mal alle miteinander sprechen. Doch gemessen werden Sechzig und die Stadtspitze am Schluss am Ergebnis. Und das kann nur heißen, Sechzig eine Zukunft in Giesing zu geben. Eine sinnvolle Alternative dazu gibt es nicht.

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