Stadion-Ausbau der Löwen: Noch nicht das Ende
Vielleicht hätte die Politik nur mal früher in die Fankurve schauen sollen – auf die Zaunfahnen der Sechzger. Die Pilshahn-Löwen aus Giesing, die Bistro-Löwen aus Laim, Fan-Gruppen, die sich stolz zu Forstenried, zu Hadern (München), zu Aubing bekennen. Ja, Sechzig gehört fest zu dieser Stadt. Viele Fans sind Münchner (und Wähler!).
Sechzig lebt, so sehr wie lange nicht. Das kann jeder sehen, der an Spieltagen durchs Viertel läuft, die Menschentrauben vor den Stüberln sieht, all die Fangruppen, die unkommerziell und selbstorganisiert ihre T-Shirts oder Zeitschriften verkaufen. Münchnerisch, bodenständig, ein bisserl subkulturell: Sechzig hat viel zu bieten, was in dieser Stadt verlorengeht.
Die Politik hat endlich begonnen, das zu begreifen, die Fans verstehen, wie wichtig es ist, dass sie sich in Giesing gut verhalten. Keine einzige Auseinandersetzung im Viertel meldete die Polizei in der ganzen (!) letzten Saison. "Baut das Sechzger aus!", stand früher auf Plakaten. Doch das ist derzeit nicht mal nötig. Die Stadt müsste nur bereit sein, weiter kleine Schritte zu gehen. Dafür baucht es nicht viel Steuergeld. Es braucht Fingerspitzengefühl – und den politischen Willen, die beliebigen Zuschauerbegrenzungen endlich aufzugeben – und dem Sechzgerstadion eine echte Zukunft zu geben.
- Themen:
- Polizei
- TSV 1860 München