Stadion-Absage in Riem: OB Dieter Reiter laut Hasan Ismaik nicht kompromissbereit

Ein Hin und Her zwischen Löwen-Investor Hasan Ismaik und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Der Jordanier widerspricht dem Politiker nun nach dessen Erklärung.
von  az
Hasan Ismaik widerspricht OB Dieter Reiter nach der Absage eines Stadions in Riem.
Hasan Ismaik widerspricht OB Dieter Reiter nach der Absage eines Stadions in Riem. © dpa

Ein Hin und Her zwischen Löwen-Investor Hasan Ismaik und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Der Jordanier widerspricht dem Politiker nun nach dessen Erklärung für die Absage.

München - Die Stadion-Diskussion bei den Löwen geht in die nächste Runde. Nachdem Dieter Reiter erklärte, weshalb die Pläne nicht genehmigt werden konnten, schlägt Hasan Ismaik nun auf der Homepage des TSV 1860 zurück. Im Gegensatz zur Stadt wäre er kompromissbereit gewesen.

Hasan Ismaik spricht im klubeigenen Interview über...

... das Scheitern des Stadion-Projekts:

Die angebotene Fläche war nicht groß genug, damit wir alle damit glücklich sind und letztlich sagen können: Ja, auf unsere neue Heimat können wir richtig stolz sein. Wir waren in den Gesprächen mit der Stadt durchaus kompromissbereit: Wir hätten bei einem Angebot mit 35.000 Plätzen plus Option auf einen Ausbau sofort Ja zu Riem gesagt. Aber diesen Wunsch konnte uns die Stadt eider nicht erfüllen.

... das angebotene Grundstück in Riem und die Wünsche des Vereins: 

Die angebotene Fläche in Riem war nur 42.000 Quadratmeter groß und sehr rechteckig. Suboptimal für ein Fußball-Stadion nach unseren Vorstellungen. Außerdem hätten wir auf einige baurechtliche Kompromisse eingehen müssen, die sehr kostenintensiv gewesen wären. Wir hatten unser Stadion ursprünglich mit einer Fläche von 80.000 bis 90.000 Quadratmeter kalkuliert. Und dann gab es auf diesem Grundstück auch noch das Problem mit den Fröschen, die unter Naturschutz stehen.

... die Aussage Reiters, dass 1860 mit 25.000 bis 30.000 Plätzen ins Rennen gegangen sei:

Das ist nicht richtig. Seit ich mich um einen Stadion-Neubau bemühe, war die Ausgangslage immer klar definiert: 50.000+. Das ist auch nachzulesen. Die von Reiter proklamierte Zahl kam möglicherweise von Funktionären, die schon lange nicht mehr bei 1860 in Amt und Würden sind. Ein Stadion-Neubau mit 25.000 Plätzen hätte auch überhaupt keinen Sinn gemacht. Dann könnten wir gleich zu unseren Wurzeln zurückkehren und ins Grünwalder Stadion einziehen.

... den Wunsch der Fans, ins Gründwalder Stadion zurückzukehren:

 Das weiß ich! Ich war auch schon zwei Mal im Grünwalder Stadion. Ich war sofort begeistert. Dieser Ort birgt einen fast greifbaren Mythos in sich. Ich habe in den letzten Tagen viele Facebook-Nachrichten von Fans mit einer Umbau-Studie für das Grünwalder Stadion zugeschickt bekommen. Die Bilder sind beeindruckend. Dieses Stadion mit dieser überragenden Lage nur unweit unseres Trainingszentrums ist eigentlich am besten für alle. Für den Verein. Für die Tradition. Für die Fans. Bislang habe ich bei 1860 aber immer nur gehört: Es geht nicht! Wenn Dieter Reiter mir das Signal gibt, dass das Grünwalder Stadion zum Verkauf stünde und die Stadt die Genehmigung für einen Neubau erteilen würde, dann würden wir sofort zuschlagen.

... den Umzug ins Olympiastadion: 

Das Olympiastadion steht unter Denkmalschutz und nicht zum Verkauf. Die Fans haben die Allianz Arena satt: Haben Sie dafür Verständnis? HASAN ISMAIK Absolut! Ich kann die Gedanken der Fans nachvollziehen. Ich fühle mich auch nicht wohl in diesem Stadion. Ich werde alles dafür tun, dass dieser unglückliche Zustand bald ein Ende hat.

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