Sprachprobleme: Neu-Löwen sprechen 4 Sprachen

Deutsch sprechen die vier neuen Löwen-Profis Tomasov, Blanco, Wojtkowiak und Makos noch nicht. Trainer Maurer weiß um die Sprachbarriere, zweifelt aber nicht an der Integration.
Marco Plein |
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Neu-Löwe Marin Tomasov
sampics/AK Neu-Löwe Marin Tomasov

Deutsch sprechen die vier neuen Löwen-Profis Tomasov, Blanco, Wojtkowiak und Makos noch nicht. Trainer Maurer weiß um die Sprachbarriere, ist aber überzeugt, sie alle integrieren zu können.

NEUSIEDL - Nun auch noch diese Trips in verschiedene Länder! Für die vielen neuen Ausländer beim TSV 1860 ist es ja sowieso schon nicht leicht, sich sprachlich aneinander zu gewöhnen – und nun verbrachten die Sechzger erst einen Tag ihres Österreich-Trainingslagers in der Slowakei. Am Sonntag treten sie dann zu einem Spiel in Ungarn an; erst ab nächster Woche, wenn die Löwen aus dem Burgenland nach München heimkehren, kann die sprachliche Integration der Neulinge mit Deutschkursen in der Geschäftsstelle richtig beginnen.

Vier Spieler aus dem Ausland – Marin Tomasov, Ismael Blanco, Grzegorz Wojtkowiak und Grigoris Makos – haben die Löwen neu verpflichtet, keiner von ihnen spricht deutsch, und Trainer Reiner Maurer gesteht: „Einfacher wird es dadurch nicht, sie alle bei uns einzugliedern.“

Natürlich wäre es den Sechzgern lieber gewesen, gleichwertige deutschsprachige Profis zu ergattern, doch die wären zu teuer. „Deutsche Spieler mit Erstliga-Niveau, die erst zwischen 22 und 25 sind, können sich vielleicht Hertha oder Köln leisten, aber das ist für uns nicht drin“, erklärt Maurer. Und so wurden er und Sportchef Florian Hinterberger im Ausland fündig. So haben sie nun einen kroatischen Lav, einen spanischen Leon, einen polnischen Lew undsoweiter. Egal, aus allen werden Löwen! „Die vier Ausländer, die wir jetzt geholt haben, passen sowohl von der Einstellung, vom Charakter als auch vom Budget her zu uns“, sagt Maurer.

Dennoch ist der Chefcoach diese Saison auch als Sprachtrainer gefragt, schließlich sind die Neuen alle für die Startelf vorgesehen: Der Grieche Makos (Maurer: „Er hat das Deutsch-Wörterbuch immer dabei“), der Pole Wojtkowiak und der Kroate Tomasov müssen sich mit Englisch weiterhelfen. Letzterer erhält Hilfe von Übersetzer Necat Aygün, der nur Spanisch sprechende Argentinier Blanco vom Mallorquiner Guillermo Vallori.

„Es wird zwar eine Zeit dauern, bis die Räder ineinandergreifen, aber wir haben bei keinem Spieler Sorgen“, sagt Hinterberger – und doch geht 1860 ein Risiko ein, denn einen Betreuer für die ausländischen Spieler wird es nicht geben. „Wenn man so was macht, dann gewöhnen sich die Spieler zu schnell daran, dass ihnen alles abgenommen wird. Dann rufen die um halb zwölf abends noch den Hiwi an und sagen ihm, dass das Klopapier leer ist. Es gibt auch Vereine, da sind Leute überall dabei“, sagt Maurer, „aber das wollen wir nicht.“ Und doch betont auch er: „Ich weiß, wie vorsichtig man mit Südländern umgehen muss. Man darf sie nicht fallen lassen. Aber zum Beispiel für Blanco ist es ein Vorteil, dass er schon fünf Jahre im Ausland war.“

Nun gilt es für die Löwen zwar die Sprach-Problematik zu bewältigen, doch ihr Plan ist ein langfristiger. Neben den vier neuen Ausländern haben auch die beiden anderen Sommer-Zugänge Moritz Volz und Moritz Stoppelkamp Verträge bis mindestens 2014. Maurer sagt darum: „Wir haben jetzt erstmals seit dem Abstieg eine Situation, in der geplant werden kann. Sonst hieß es immer, wir steigen auf oder der Plan ist kaputt. Das ist aber keine Planung – sondern Harakiri.“

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