Sorgenkind Sukalo: Endlich fit?
Bislang stand Goran Sukalo keine Minute für den TSV 1860 auf dem Feld – auch das Duell gegen Ex-Klub Fürth kommt zu früh. "Andere Leute im Verein haben zu oft Prognosen gegeben, die leider falsch waren".
München - "Es geht mir sehr gut, muss ich wirklich sagen. Ich habe keine Schmerzen mehr – Gott sei Dank!“ Lange ist es her, dass 1860-Neuzugang Goran Sukalo das von sich behaupten konnte. Jetzt scheint der 34-jährige defensive Mittelfeldspieler, zuletzt dauer-angeschlagenes Sorgenkind, seine rätselhafte Verletzung tatsächlich überwunden zu haben.
Torschusstraining und Sprints wieder möglich
Jetzt konnte der Ex-Fürther, der in der Winterpause zu den Löwen gewechselt war, nach eigener Aussage „zum ersten Mal ans Limit gehen – das bedeutet, ich habe auch aufs Tor geschossen und mit 80, 90 Prozent durchsprinten konnte. Das war bisher immer das große Problem, dabei habe ich immer Schmerzen verspürt“, erklärte Sukalo, der seit seinem Wechsel noch keine einzige Pflichtspielminute auf dem Rasen verbracht hatte. Der Grund: Ein „Unfall im Training“, wie er selbst sagt, „bei dem ich ausgerutscht bin.“
Die Verletzung zog Schmerzen im Adduktorenbereich und auch im Rücken nach sich, wo sich Sukalo zu allem Überfluss einen Nerv eingeklemmt hatte. Auf der Suche nach einer Diagnose ließ sich der Slowene auch vom ehemaligen Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt untersuchen. Dennoch dauerte es Wochen, bis Sukalo durch unzählige Behandlungen, Spitzen und mehrfache Rückschläge sein Trainingspensum endlich wieder steigern konnte.
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Und jetzt? Wie es der Zufall will, stehen für Sechzig demnächst zwei Duelle mit ehemaligen Sukalo-Vereinen an: Das Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub Greuther Fürth am Freitag (18.30 Uhr) sei für ihn allerdings „ausgeschlossen“, er habe „ja noch nicht einmal mit der Mannschaft trainiert. Ich muss 100 Prozent fit sein, damit ich der Mannschaft im Abstiegskampf helfen kann. Wie jeder andere auch.“ Daher könne er nur „einige Tipps über die „alten Kollegen und ihre Spielweise“ geben.
"Andere Leute im Verein haben zu oft Prognosen abgegeben, die falsch waren"
Sollte sein Körper mitmachen, könne er in dieser Woche wieder ins Teamtraining einsteigen. Peilt Sukalo also einen Einsatz im ersten von drei absoluten Abstiegs-Endspielen der Löwen gegen die direkte Konkurrenz an – bei Schlusslicht und Sukalo-Ex-Klub MSV Duisburg am 15. April? Der Abräumer reagiert gereizt, zu oft waren zuletzt schon unzutreffende Aussagen über seine Rückkehr auf den Platz getätigt worden – auch von Trainer Benno Möhlmann und Sportchef Oliver Kreuzer: „Nicht ich, aber andere Leute im Verein haben zu oft Prognosen gegeben, die leider falsch waren. Es macht keinen Sinn, zu früh was zu sagen“, so der wuchtige Defensivspieler selbst. Heißt: Erst wieder fit werden, dann sprechen.
Daher will sich der vom TSV 1860 als Führungsspieler verpflichtete und nach eigener Einschätzung zum Leader geborene Sukalo derzeit auch nicht in den Vordergrund drängen. „Ich kann mit meiner Erfahrung helfen, das tue ich auch von außen. Aber jetzt so schlau zu sein, wenn ich nicht spiele, um große Dinge zu sagen? Das bringt nichts.“ Der Routinier stellt klar: „Jetzt ist die Mannschaft wichtig, nicht Sukalo, nicht Möhlmann. Wir sind zum Glück noch mittendrin im Abstiegskampf, haben es selbst in der Hand.“ Auch er bald – hoffentlich.