Sohn von ehemaligem FC-Bayern-Star: Niklas Tarnat soll Problemlöser beim TSV 1860 werden

München - Der Papa wirkte einst beim ungeliebten Nachbarn an der Säbener Straße, wurde viermal Meister, dreimal DFB-Pokalsieger und holte sogar die Champions League (2001).
Jetzt hat München wieder einen Tarnat: Die Löwen haben Niklas Tarnat (25), Sohn von Ex-Nationalspieler Michael (53) verpflichtet. "Ich war wahnsinnig glücklich, als der Anruf kam", sagt Tarnat voller Vorfreude auf die Roten – Pardon – die Blauen.
Wie reagieren die TSV-1860-Fans auf Neuzugang Niklas Tarnat?
Dennoch meint der junge Abräumer, der zu Zeiten seines Vaters im Nachwuchs des FC Bayern kickte und die Jugendteams bis zur U23 durchlaufen hat: "Bei so einem Traditionsverein spielen zu dürfen, ist kaum in Worte zu fassen. Ich freue mich sehr, wieder in München zu sein – und für die Löwen auflaufen zu dürfen. Ich freue mich auf die kommende Zeit." Die Sechzig-Fans werden dem Neulöwen Nummer elf seine Vergangenheit gewiss verzeihen, wenn er sein Können möglichst schnell (und oft) auf dem Rasen zeigt.
Der Mittelfeldspieler begann seine Laufbahn, die zu Beginn stark mit den Stationen seines Vaters zusammenhing, bei Hannover 96 – dann wechselte er als elfjähriger Bursche in den Nachwuchs des FCB. Anfang 2018 führte ihn der Weg zurück nach Niedersachsen, wo Tarnat junior bis 2021 erneut bei Hannover spielte.
Zuletzt lief der gebürtige Solinger (Nordrhein-Westfalen) bei Rot-Weiß Essen auf, denn für den großen Durchbruch sollte es bislang nicht reichen. An der Hafenstraße gelang ihm der Aufstieg aus der Regionalliga West in die Dritte Liga. Vergangene Saison kam er dort auf 30 Einsätze. Unschön für 1860: Im Heimspiel gegen Essen bereitete er in der Nachspielzeit den Ausgleich für RWE zum 1:1 vor.
Ein Ergebnis, das dem Standing von Ex-Trainer Michael Köllner nicht zuträglich war. Noch so ein Mann also, der die Sechzger schon mal mitten ins Herz getroffen hat, wie der kürzlich verpflichtete Ex-Oldenburger Manfred Starke durch sein Tor beim 2:2 im Duell der Vorsaison.
Sechser-Position: TSV-1860-Trainer Maurizio Jacobacci hat nun die Qual der Wahl
Das Duo Tarnat und Starke dürfte auch dafür sorgen, dass Trainer Maurizio Jacobacci folgende Ansicht vertreten kann: Der Auftakt-Abräumer ist gesichert! Mit Tarnat, Tim Rieder, Marlon Frey und Youngster Tim Kloss (19) tummeln sich inzwischen mehrere Sechser im Aufgebot der Blauen, wenngleich Neu-Löwe Frey (Rot-Sperre) und Rieder (Aufbautraining) zum Saisonstart gegen den SV Waldhof Mannheim (5. August, 14 Uhr) noch nicht einsatzbereit sein werden.
Es dürfte also heißen: Tarnat oder auch der etwas zurückbeorderte Achter Starke – vielleicht auch beide im Mittelfeldzentrum. Mit Tarnat, der die Rückennummer 31 erhält, hat 1860 seine Kaderplanung nun so gut wie abgeschlossen. Wobei noch ein ganz entscheidender Mann kommen soll: Sechzigs neuer Neuner.
Lakenmacher-Situation noch nicht geklärt
Während Tarnat beim Blitzturnier gegen die SpVgg Unterhaching und den 1. FC Nürnberg (Samstag, 22. Juli, ab 16.45 Uhr im AZ-Liveticker) wie alle anderen bisherigen Neuzugänge zum Einsatz kommen soll, will sich Jacobacci beim neuen, potenziellen Sturmtank in Geduld üben: "Heute ist es so, dass uns vorne etwas Wichtiges fehlt."

Insbesondere, da die Löwen-Zukunft von Jung-Stürmer Fynn Lakenmacher, der ausgeliehen werden sollte, wohl noch nicht abschließend geklärt ist, muss dieser Schuss sitzen.