"So wie es sich jetzt anfühlt, sollte es passé sein": Schröter lässt TSV 1860 aufatmen und hoffen

München – Einen Punkt gibt es in der Tabelle für den TSV 1860 nach dem torlosen Remis gegen Dynamo Dresden – und zwei moralische Pluspunkte: Erstens konnte man den Spitzenreiter offensiv weitestgehend ruhig halten. Zweitens ist mit Morris Schröter ein absoluter Schlüsselspieler wieder Teil des Teams.
Ein Stück weit kann man das Wellental der Löwen auch am Außenbahnspieler festmachen. In Halle spielte Schröter und steuerte Tor und Vorlage zum 2:0-Sieg bei. Gegen Verl und in Ulm war er nicht im Kader, schon erzielte nur noch der Gegner die Tore – wenngleich einmal auch ins eigene Netz.
Schröters Auswechslung "von vornherein so ausgemacht"
Gut eine Stunde stand Schröter gegen Dresden wieder auf dem Platz und arbeitete, kämpfte und dribbelte sich zum Punktgewinn gegen den Tabellenführer. "Das war von vornherein so ausgemacht, dass es nicht viel länger geht. Ich hab die Woche nicht ganz so viel trainiert und wollte nicht das Risiko gehen, dass in der 80., 85. Minute irgendwas passiert", verriet der Neuzugang aus Rostock nach der Partie.

Schließlich hatte Schröter eine etwas mysteriöse Muskelverletzung hinter sich. "Warum es wiedergekommen ist, kann ich nicht sagen. Es war gegen Halle schon weggewesen. Warum auch immer ist es in der Woche wieder aufgekommen und jetzt war es ein bisschen länger als eine Woche. Ich denke aber, damit sollte es, so wie es sich jetzt anfühlt, wieder passé sein, sodass ich ganz normal in meinen Rhythmus reinkomme."
Etwas überraschend stand Schröter gleich in der Startelf. Auch das war, verriet er, eine Sache der Risikoabwägung: "Das ist immer die Frage, bei Muskelverletzungen. Die Gefahr besteht, dass es immer wiederkommt. Am Ende des Tages kommt man in der 70. Minute rein, macht den ersten Sprint und muss dann wieder wechseln. Dann hat man sich zwei Slots kaputtgemacht."
In einer Szene zeigt Schröter, was dem TSV 1860 fehlt
Schröters Comeback verlief durchaus vielversprechend. Vor allem in der ersten Hälfte wurde er auf der rechten Seite konsequent von seinen Mitspielern gesucht und in Szene gesetzt. Nach 20 Minuten probierte er sich erstmals selbst im Dribbling. ließ mehrere Gegenspieler stehen. Zejnullahus Abschluss wurde dann allerdings geblockt.
Mit dieser Aktion allein zeigte er, was den Löwen in den vergangenen Spielen abging: Mutig, geradlinig und druckvoll nach vorne zu spielen. "Ich glaube schon, dass wir ein, zwei Ansätze von Möglichkeiten hatten, dann aber der letzte Pass zu ungenau war oder auch der Mann nicht in der richtigen Position stand. Das ist das, was uns im Moment abkommt, wenn es nicht so ganz läuft."
Schröter über englische Woche: "Ist dann erstmal okay"
Ein Sieg, eine Niederlage und jetzt das Unentschieden gegen Dynamo Dresden. So liest sich die Bilanz von Sechzigs englischer Woche. Eine Bilanz, mit der Schröter durchaus leben kann: "Es ist wie die ganze Saison. Es kann immer aufgrund von individuellen Fehlern ein bisschen mehr sein. So eine englische Woche, die kann dich auch mal ganz schnell rauskatapultieren, wenn man sehr, sehr erfolgreich spielt – genauso aber auch das Gegenteil. Ich denke, wir sollten zufrieden sein, mit dem, was wir haben. Das Spiel in Ulm war nicht gut. Heute haben wir gegen den Tabellenführer Unentschieden gespielt. Das ist dann erstmal okay."
Noch wichtiger aber für den TSV 1860: Morris Schröter kann wieder aktiv zu den Ergebnissen beitragen.