So nehmen die Löwen ihre Baustellen in Angriff
München - Am Montag war es soweit. Das große Baggern an der Grünwalder Straße ging los. Am Vormittag machte sich ein Bagger daran, die angekündigten Umbauarbeiten zu eröffnen. Zwei Arbeiter begannen auf einem der hinteren Trainingsplätze (Platz Nr. 5) damit, die Bodenplatten neben dem Rasen abzutragen. Danach geht es ans Geläuf. „Erst muss alles raus: Wir tragen 30 Zentimeter des Untergrundes ab, dann wird der Platz erneuert – der war wirklich nicht mehr zu gebrauchen“, erklärte Mitarbeiter Martin Schaal der AZ.
Drei neue Plätze, eine neue Gymnastikhalle
Die Erneuerung der maroden Plätze ist überfällig. Eine Fläche von 72 auf 112 Meter – „das sind rund 2 500 Kubikmeter. Also 500 LKW-Ladungen Material und vier bis fünf Wochen Arbeitszeit“, schätzt Schaal die Eckdaten des ersten Projektes des blauen Umbaus. Laut Geschäftsführer Noor Basha, der die 2,5 Millionen Eure teure Baustelle inspizierte, folge danach der Hauptplatz neben dem Löwen-Stüberl inklusive der Installation einer neuen Rasenheizung. „Danach werden der Kunstrasenplatz erneuert und die neue Gymnastikhalle neben dem Nachwuchsleistungszentrum errichtet“, so Basha, dessen Cousin – Investor Hasan Ismaik – somit übrigens Wort hielt: Das Geld von Ismaik, dem die Löwen per Twitter für die „großzügige Unterstützung“ dankten, ist bereits überwiesen.
Suboptimal dagegen: Die Arbeiten werden sich entgegen der ursprünglichen, jedoch lange andauernden Planungen bis in die neue Saison (ab 5. bis 8. August) erstrecken. Sowohl der Trainingsauftakt am 25. Juni, als auch der reguläre Trainingsbetrieb der 1860-Profis sei laut Basha allerdings nicht gefährdet, da einer der Plätze unberührt bleibe.
Auch auf der Kader-Baustelle geht es voran
Die Mannschaft selbst steht ebenfalls vor einem mittelschweren Umbau. Der wiedergewählte Präsident Peter Cassalette hatte während der Mitgliederversammlung am Sonntag schon einmal vorsorglich den ersten Neuzugang angekündigt: Marnon Busch vom SV Werder Bremen. Tags darauf konnten die Löwen Vollzug melden. „Er bringt alles mit, was einen modernen Rechtsverteidiger ausmacht. Wir sind uns sicher, dass Marnon sich bei uns weiterentwickeln und die Mannschaft qualitativ verstärken wird“, sagte Sportdirektor Oliver Kreuzer.
Nach dem Startschuss soll es auch auf andern Kader-Baustellen schnell gehen: Wie das Portal „Keepersport.de“ berichtete, sollen die Sechzger Torwart Jan Zimmermann von Liga-Rivale Heidenheim als neue Nummer Eins verpflichtet haben. Kreuzer wollte den Wechsel des 31-jährigen Routiniers, den Neu-Trainer Kosta Runjaic aus der gemeinsamen Zeit bei Darmstadt 98 kennt, auf AZ-Nachfrage noch nicht bestätigen, bekannte aber mit einem vielsagenden Schmunzeln: „Es sieht gut aus.“
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Damit wären die ersten Zugänge getätigt, zudem gibt es Neuigkeiten der Vertragsverhandlungen mit dem vorhandenen Personal. „Mit Dominik Stahl werden wir eine Lösung finden“, kündigte Kreuzer eine Verlängerung mit dem Dauerlöwen an. Mit dem Flügelflitzer Valdet Rama soll heute endgültig geklärt werden, ob er bleibt oder geht.
Und auch die Trainerbank füllt sich: Runjaic holt sich nach AZ-Informationen Tuncay Nadaroglu (41) als Co-Trainer – mit dem Deutsch-Türken hatte der 1860-Coach ebenfalls bereits bei Darmstadt zusammengearbeitet. Es tut sich was bei den Löwen, in den kommenden Tagen werden sich die Umbauarbeiten intensivieren: Zum Abtragen des alten Grüns werden weitere Großmaschinen anrücken. Wie groß die Renovierung der zuletzt zweimal gerade noch zweitligatauglichen Mannschaft ausfällt, bleibt abzuwarten.