So lief es mit Weilandt - Kreuzer über seine Spielersuche

Der Fürther kommt nicht zu 1860 – weil er einen Muskelbündelriss hat. „Für uns nicht sinnvoll“, erklärt Löwen-Trainer Benno Möhlmann der AZ.
München - Die Löwen wollten, Greuther Fürth wollte, Tom Weilandt wollte. Am Ende wurde es trotzdem nichts mit dem Transfer des Flügelspielers. Der 23-Jährige fiel beim medizinischen Check durch. Diagnose: Muskelbündelriss! Das stellte sich bereits am Donnerstagmittag heraus. „Deshalb haben wir zusätzlich ein MRT machen lassen“, sagt Kreuzer der AZ. Und für dieses hat Kreuzer seine Kontakte zum FC Bayern spielen lassen. Weilandt bekam einen Termin bei Doktor Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Kreuzer: „Spät am Abend kam dann die erneute Diagnose. Es tut uns leid für den Spieler.“
Am Freitag erklärt Löwen-Trainer Benno Möhlmann: Der ehemalige Bayern-Arzt habe festgestellt, „dass wir mit acht Wochen rechnen müssen, sechs Wochen optimal wären und wenn wir Pech haben mit zehn Wochen rechnen müssen. Dann ist es für uns in der Situation nicht sinnvoll.“
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Was wussten der Spieler und Greuther Fürth?
Die Löwen im Pech – hätten sie vorher von der Schwere der Verletzung gewusst, hätten sie wohl die Finger von Weilandt gelassen. Wussten sein Berater und auch Greuther Fürth wirklich nichts von dem Muskelbündelriss? Kreuzer: „Sein Berater hat mich am Mittwoch informiert, dass Tom eine Oberschenkelverletzung hat. In Fürth haben sie gemeint, die Verletzung ist nicht so schlimm und er muss nur acht bis zehn Tage pausieren.“ Die Franken gingen von einem Muskelfaserriss aus.
„Wenn er eine Woche mit dem Training hätte pausieren müssen, hätten wir es noch gemacht.“ So aber haben die Löwen Weilandt am Donnerstag abgesagt. „Er wusste, dass er was verletzt hatte, aber nicht, dass es so schwerwiegend war“, sagt Möhlmann. Was den Fürthern offenbar nicht aufgefallen war. „Entweder haben sie das zuerst unterschätzt oder sie haben ihn schon abgeschrieben“, stellt Möhlmann fest. Für Weilandt eine denkbar unglückliche Situation. Sein Vertrag in Fürth läuft aus – um sich für einen neuen Verein zu empfehlen, bleibt aufgrund seiner Pause bis Ende März oder Anfang April kaum Zeit.
Möhlmann berichtet: „Ich habe mit ihm noch länger geredet. Er sieht es absolut ein und akzeptiert es vollkommen. Es ist auch nicht in seinem Interesse, hier jetzt sechs Wochen Reha zu machen.“
Möhlmann über Weilandt: "Habe lange mit ihm geredet"
Neue Suche nach einem Flügelspieler beginnt
Für die Löwen geht die Suche nach einem Flügelspieler fast von Neuem los, wie Kreuzer bestätigt: „Im Prinzip ist es ganz von vorne. Der Transfer war für uns schon durch. Jetzt müssen wir unsere anderen Dinge aktivieren.“ Der Löwen-Sportchef lässt durchblicken, dass Sechzig durchaus mit mehreren Spielern in Kontakt stand. Nur sei die Frage, ob die immer noch zu einem Wechsel bereit wären. Auch die Verpflichtung eines defensiven Mittelfeldspielers steht noch aus – und die Zeit drängt. „Bis Montag zwölf Uhr haben wir Zeit“, sagt Kreuzer. Bis dahin müssten die Löwen die Unterlagen bei der DFL einreichen. „Da kann man schon noch zwei Spieler verpflichten. Aber wenn du Pech hast, passiert nichts mehr“, ist Kreuzer realistisch.
Doch aussichtslos scheint das Projekt „Transfers“ bis Montag laut Möhlmann nicht: „Alternative Kandidaten haben wir theoretisch genug. Auch, um noch einen Sechser zu holen – aber ob das am Ende umsetzbar ist, ist die Frage.“ Zum einen aus finanzieller Sicht, zum anderen könne man nichts voranbringen, bevor man nicht wisse, was endgültig an Geld noch zur Verfügung stehe.
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