Siege dringend gebraucht: Der Triple-Traum des TSV 1860

München - Ob sich die Löwen rund um ihr freies Wochenende die Nationalelf angeschaut haben? Das DFB-Team hat sich, nach bereits vollbrachter WM-Qualifikation, gegen Liechtenstein (9:0) und Armenien (4:1) einen siegreichen wie souveränen Doppelpack gegönnt. Ähnliches könnten die Giesinger gebrauchen - dringend.
Der TSV 1860 begeht aktuell die Vorbereitung auf das anstehende Heimspiel gegen den MSV Duisburg (Samstag, 14 Uhr). Doch nicht nur das Duell der Löwen mit den Zebras steht bevor, vielmehr eine verlängerte Woche der Wahrheit: Am darauffolgenden Samstag muss die Mannschaft von Cheftrainer Michael Köllner ebenfalls um 14 Uhr bei Drittliga-Schlusslicht TSV Havelse antreten, bevor drei Tage später im Nachholspiel Waldhof Mannheim ins Grünwalder Stadion kommt (19 Uhr).
TSV 1860: Die personelle Lage entspannt sich
Der TSV ist mit seinen 17 Pünktchen nach dem 2:0-Nachholsieg des FSV Zwickau gegen den Liga-Letzten Havelse nun schon auf Rang 16 abgerutscht. Damit die Köllner-Kicker nun endlich Kurve kriegen, heraus aus dem bedrohlichen Tabellen-Keller, gilt für den Dreierpack gegen Duisburg, Havelse und Waldhof nur eines: Siege müssen her, um die letzten, aber durchaus noch vorhandenen Hoffnungen einer weiß-blauen Aufholjagd am Leben zu erhalten. Sechzigs kleiner Triple-Traum.
"Das wird schon alles", sagte Köllner zur AZ, als er positive Personalmeldungen verkündet: Keiner seiner verletzten oder angeschlagenen Löwen drohe länger auszufallen. Am Montag konnte Torjäger Sascha Mölders, der beim bitteren 1:3 in Osnabrück neben der herben Pleite auch noch einen Schlag auf den Oberschenkel davongetragen hatte, wieder mittrainieren. Auch Linksverteidiger Phillipp Steinhart, der zuletzt mit einem Muskelfaserriss zwei Spiele lang gefehlt hatte, ist wieder fit.
"Wir können auf jeden Fall sagen, dass es bei ihm hinhauen wird", meinte Köllner über Leistungsträger Steinhart, der ebenso mittrainieren konnte wie Yannick Deichmann. Spielmacher Richard Neudecker steht nach überstandener Corona-Infektion schon seit letzter Woche wieder in den Startlöchern.
Köllner hat den Aufstieg offenbar noch nicht abgehakt
Seinen ungebrochenen Glauben an das ganz große Triple hatte Köllner schon zuvor bei der Jahreshauptversammlung der "Unternehmer für Sechzig" dargelegt: 1860 wolle demnächst endlich wieder siegen, "damit wir am Ende in der Tabelle auch wieder einen Satz nach vorne machen". Nach der Winterpause wolle man schließlich "noch einmal ein gehöriges Wort in der Liga mitreden".
Klingt ganz so, also hätte Köllner das dritte Mal Aufstiegskampf in Folge auch noch nicht abgehakt. "Wir durften jetzt zwei Mal bis zum Ende um den Aufstieg mitspielen." Dies will der Oberpfälzer, trotz zehn Punkten Rückstand auf den letzten Gegner Osnabrück (27) auf Rang zwei und sieben Zähler auf den Drittplatzierten SV Meppen (24), noch einmal schaffen, "vielleicht mit dem besseren Ergebnis". Was da hieße: kein neuerlicher Knockout auf der Zielgeraden.
Gut für 1860: Es bleiben noch 23 Spieltage Zeit, also sind noch satte 69 Punkte zu vergeben. Die allein würden glatt noch zu einer Drittliga-Meisterschaft der Löwen reichen! Spaß beiseite: Rückschläge wie die Osnabrück-Pleite nach anfangs so starker Leistung oder noch mehr dieser lästigen Unentschieden (acht an der Zahl) dürfen sich die Sechzger nicht mehr erlauben, soll nach dem Nahziel des kleinen Triples auch der große Traum weiterleben.