Sechzig im Recht - doch der Zoff geht weiter

Etappensieg für den TSV 1860: Der Not-Vorstand wurde gerichtlich bestätigt. Doch die Gegenseite feuert weiter.
von  Marc Merten
Not-Vorstand Gerhard Mayrhofer hat weiter Ärger mit Kirmaier und Veauthier.
Not-Vorstand Gerhard Mayrhofer hat weiter Ärger mit Kirmaier und Veauthier. © dpa

München – Die Löwen haben einen wichtigen Schritt zu einem funktionierenden Präsidium genommen. Das Oberlandesgericht bestätigte die Ernennung von Gerhard Mayrhofer und Heinz Schmidt zum Not-Vorstand der Sechzger.

Der AZ liegt der Gerichtsbeschluss vor. Darin weisen die Richter die Beschwerde von Helmut Kirmaier und seinem Anwalt Heinz Veauthier gegen den Not-Vorstand zurück. Weiter heißt es: „Durch die Bestellung von zwei Notvorständen soll die Einberufung einer Delegiertenversammlung ermöglicht werden, die über die Besetzung des Präsidiums entscheiden soll.“

Lesen Sie auch: Stark von Qualität überzeugt

Ist der leidige Rechtsstreit für die Löwen damit also ausgesessen? Mitnichten! Die AZ fragte bei Kirmaier-Anwalt Veauthier nach. Und dieser wollte nicht ausschließen, Verfassungsbeschwerde gegen den Gerichtsbeschluss einzulegen. Eventuell sogar bis hin zum Bundesverfassungsgericht.

Denn: Laut Veauthier habe das OLG mit seinem Beschluss „das Selbstbestimmungsrecht des Vereins nicht nur untergraben, sondern auch verletzt“. Laut Veauthier könne ein Gericht keinen Not-Vorstand bestätigen, wenn eigentlich ein anderes Präsidium im Amt sei. Und dieses, so Veauthier, sei das Präsidium um Dieter Schneider.

Lesen Sie auch: Löwen-Rudel sucht seinen König

Doch damit nicht genug. Veauthier beschuldigte überdies den Vorsitzenden des Verwaltungsrates des TSV 1860, Siegfried Schneider, der Einflussnahme. „Dieser Beschluss zeigt, dass der Antragsteller Siegfried Schneider seine Möglichkeiten ausgeschöpft hat, sich die bayrische Justiz dienstbar zu machen.“ Für Veauthier sei klar, dass Schneider als ehemaliger Leiter der Bayerischen Staatskanzlei seine politischen Beziehungen genutzt habe, um das Urteil zu beeinflussen.

CSU-Politiker Schneider wollte sich zu diesen Vorwürfen gegenüber der AZ nicht äußern.

Die AZ bleibt dran. Denn trotz des Urteils ist der Rechtsstreit um das Präsidium des TSV 1860 noch längst nicht zu Ende.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.