Sechzig-Heimsieg gerät zur Nebensache: "Das war schon emotional"

Der TSV 1860 München gewinnt das letzte Heimspiel der Saison mit 3:1 gegen Waldhof Mannheim. Der Sieg ist aber zweitrangig. Mehr Gesprächswert haben die mindestens acht Spieler-Abgänge.
von  AZ/dpa
Verabschiedeten sich nach dem Spiel gegen Waldhof Mannheim von den Fans: Die Abgänge des TSV 1860.
Verabschiedeten sich nach dem Spiel gegen Waldhof Mannheim von den Fans: Die Abgänge des TSV 1860. © Augenklick/sampics

München - Obwohl es für den TSV 1860 München in der 3. Liga gegen den SV Waldhof Mannheim sportlich um nichts Großes mehr ging, weckte das Heimspiel bei einigen Spielern verständlicherweise besondere Emotionen. Denn für mindestens acht Profis geht es nach der Spielzeit nicht mehr bei den "Löwen" weiter. Alle wurden sie vor dem Anpfiff verabschiedet, sodass das 3:1 für die Münchner am Freitagabend vor 15.000 Zuschauern irgendwie zweitrangig war.  

TSV 1860: Lex und Willsch beenden nach der Saison ihre Karriere 

"Vor so einer Bühne verabschiedet zu werden, ist keine Selbstverständlichkeit in dem Geschäft", sagte Marius Willsch, der in der Schlussphase eingewechselt wurde und nach der Saison seine Karriere beendet.

Zuvor hatte Kapitän Stefan Lex der Partie auch auf dem Platz eine besondere Note gegeben, als er die Sechziger im Stadion an der Grünwalder Straße in Führung und damit auf die Siegerstraße gebracht hatte. Wie Willsch wird auch Lex seine Karriere beenden. "Das war schon emotional, weil viele Leute da waren, die wegen mir da waren", sagte der 33-Jährige dankbar.

Hiller über die Löwen-Abgänge: "Leider jedes Jahr aufs Neue das Gleiche"

Während die Zukunftspläne von Lex und Willsch schon länger bekannt waren, gibt es auch einige überraschende Abgänge, wenn auch nicht für die Mannschaft. "Ich denke, intern kriegt man dann schon ein bisschen mehr mit und wusste dann auch, wer genau gehen wird", merkte der derzeit verletzte Torwart Marco Hiller bei "MagentaSport" an. "Es ist leider jedes Jahr aufs Neue das Gleiche. Jetzt natürlich schon extrem mit acht Abgängen."

Die "Löwen" stehen vor einem krassen personellen Umbruch. Unter anderem wird Innenverteidiger Semi Belkahia den Verein verlassen. "Wir haben in der Innenverteidigung drei Spieler, die unter Vertrag stehen", sagte Trainer Maurizio Jacobacci. Es gebe auf anderen Positionen "größeren Bedarf", begründete der 60-Jährige die Entscheidung. 

Bekam zum Abschied ein Geschenk von Sport-Chef Günther Gorenzel: Joseph Boyamba.

Zukunft von Wörl und Deichmann weiterhin ungewiss

Für Stürmer Joseph Boyamba gibt es ebenfalls keine Zukunft mehr bei 1860. Der Club wolle auf dieser Position ein anderes Anforderungsprofil setzen, sagte Jacobacci. Auch die beiden Mittelfeldspieler Quirin Moll und Daniel Wein, der ausgeliehene Raphael Holzhauser und Angreifer Marcel Bär werden die Münchner verlassen.

Offen ist darüber hinaus, wie es mit Marius Wörl und Yannick Deichmann weitergeht. "So schnell wie möglich" wolle er bei diesen Personalien Klarheit haben, sagte Jacobacci. Auf die Frage, ob beide Spieler bleiben sollen, antwortete er knapp: "Es sind zwei sehr gute Spieler."

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