"Sechzig hautnah" - Ein Tag nur für die Fans

Die Löwen veranstalten am Samstag an der Grünwalder Straße ein Fest für die Anhänger – mit Bands, Kinderprogramm, Freibier und den Profis. „Das ist wie eine Wiesn für uns."
von  Marco Plein

Die Löwen veranstalten am Samstag an der Grünwalder Straße ein Fest für die Anhänger – mit Bands, Kinderprogramm, Freibier und den Profis. „Das ist wie eine Wiesn für uns.”

MÜNCHEN Die Löwen-Fans mussten ziemlich lange warten. Bis jetzt. Vergangenes Jahr setzte der ums Überleben kämpfende TSV 1860 keine Party für seine Anhänger an – doch nun am Samstag darf wieder gefeiert werden. Die Sechzger laden zum Fanfest an der Grünwalder Straße. Und weil sie dort ein Bierzelt, einen Biergarten, Livemusik und Freibier bieten, sagt die Fanbeauftragte Jutta Schnell: „Das ist wie eine Wiesn nur für uns. Wir sind unheimlich froh, so einen Tag der offenen Tür wieder anbieten zu können. Es ist für jeden etwas dabei.”


Um 12.30 Uhr beginnt die Party am Vereinsgelände in Giesing. Recht pünktlich sollte auch die Profimannschaft von ihrem Auswärtsspiel am Freitagabend aus Bochum heimkehren (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht begonnen). „Wir sind ein Verein zum Anfassen. Da kann sich jeder mit seinem Lieblingsspieler unterhalten. Das macht Sechzig aus”, sagt Schnell und ergänzt: „Der Verein braucht so einen Tag. Ein Tag nur für seine Fans.”


Tatsächlich bieten die Löwen ein umfangreiches Programm für diesen Tag: Neben den beiden Bands „Lustfinger” und „Isarmafia” dürfen sich Kinder in einer Hüpfburg austoben und beim Kinderschminken bemalen lassen. Die Älteren können sich selbst am Ball beweisen und die Geschwindigkeit ihrer Schusskraft messen lassen, dazu gibt es eine Headies-Anlage (Tischtennis mit dem Kopf) und eine Fotostation, für die Sechzig diverse Löwen-Motive bereitstellt.


„Worauf aber auch viele Fans scharf sind, ist unser Freibier, dass wir mittags für 18 Minuten und 60 Sekunden ausschenken”, sagt Stefan Schneider, Stadionsprecher der Löwen und Moderator beim Fanfest. „Wir freuen uns alle auf einen Tag Sechzig hautnah. Und bei uns darf man das wörtlich nehmen. Hier gibt es keine Absperrungen, keine Barrieren. Bei Sechzig kommt man millimeternah ran.”
Schneider nennt dazu ein Beispiel: Neulich, beim Testspiel der Löwen gegen den VfB Stuttgart, hätten sich die Sechzger später zu ihren Fans gesellt, Arm in Arm für Fotos posiert, Trikots signiert und so weiter. „Die Stuttgarter standen hinter einem Gitterzaun und haben durch kleine zehn Mal zehn Zentimeter große Löcher geschaut und Autogrammkärtchen durchgereicht. Wenn ich diesen Unterschied gesehen habe, dann weiß ich, was Sechzig ausmacht. Deswegen ist es auch so wichtig, dass wir wieder so einen Tag für unsere Basis haben.”


Beim letzten Fest dieser Art, Ende Juli 2010, feierte Sechzig seinen 150. Vereinsgeburtstag. Vor der Party am Trainingsgelände gab es noch ein Testspiel im Grünwalder Stadion gegen das Team von Borussia Dortmund. Der Endstand: 1:1. Seitdem gewann Dortmund zwei Mal die Meisterschaft, ein Mal den DFB-Pokal. Darüber sagte Löwen-Trainer Reiner Maurer nun: „Bei denen ging es steil nach oben seitdem. So eine extreme Entwicklung kann man nicht erwarten bei uns. Aber wir hoffen auch, dass wir einen Rhythmus finden, der eine Serie ermöglicht.”


So sieht es auch Stefan Schneider, der vor dem Fanfest erhofft: „Wenn die Profis sehen, wie intensiv die Leute hinter ihnen stehen, dann kann ich mir vorstellen, dass sie das neu beflügelt. Wir haben sowieso schon eine gute Stimmung bei Sechzig. Das Fanfest wird sie sogar noch steigern.”

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