"Sechs Punkte für Sechzig": Löwen veröffentlichen Verhaltenskodex für die eigenen Fans

München – Sechs Punkte mehr hätten die Löwen gerne auf ihrem Konto in der 3. Liga. Die letzten Spiele gab es für den TSV 1860 München nicht viel zu holen. Also kommen Punkte jetzt von einer anderen Seite.
Sie zählen zwar nicht in der Tabelle, sondern gelten eher als Verhaltenskodex im Grünwalder Stadion und bei Auswärtsfahrten. Die "Sechs Punkte für Sechzig" sollen für Klarheit sorgen.
1860-Fans mit langem Strafenkatalog
Am Samstag gibt es nach der langen Winterpause endlich wieder ein Heimspiel im Grünwalder Stadion. Der FSV Zwickau gastiert in Giesing (14 Uhr live bei Magenta Sport und im AZ-Liveticker). 1860 hat im Dialog mit verschiedenen Fangruppen eine Art Verhaltenskodex veröffentlicht. Denn in letzter Zeit verhielten sich die Fans nicht immer regelkonform.
"Randalemeister" - auf den Titel will man bei 1860 verzichten
Wilde Pyro-Zündeleien in Freiburg oder Handgreiflichkeiten in Bayreuth. Die Liste der Vergehen ist lang. Die Rechnung, die dem Verein nach Verstößen geschickt wird, ist noch viel länger. Jeder Einzelne kostet den Verein Geld.

Der Titel "Randalemeister", bei dem berechnet wird, welcher Verein am meisten Geldstrafen blechen musste, soll tunlichst nicht nach Giesing gehen. Momentan belegt man in diesem Ranking in der dritten Liga komfortabel den ersten Platz. 47.300 Euro mussten an Strafen schon gezahlt werden. Der FC Saarbrücken folgt auf Platz zwei mit 32.500 Euro.
Verhaltenskodex bei 1860 veröffentlicht
Um die nächsten Spiele der Löwen für alle Beteiligten entspannter und vor allem günstiger zu gestalten, veröffentlichte der Verein jetzt einen Sechs-Punkte-Kodex mit klaren Ansagen. "Löwen streiten untereinander nicht" und "Löwen beleidigen nicht" sind gleich die ersten Aussagen. Denn zu gerne wird im Fanblock untereinander gestritten oder Gegenspieler, Schiedsrichter oder der Investor beleidigt.
Mit "Löwen werfen nicht" und "Löwen zündeln nicht" soll vorwiegend der "Randalemeister"-Titel verhindert werden. Denn gerade Pyro-Aktionen und Becherwürfe kosten am meisten Geld. "Löwen verschmutzen Giesing nicht" und "Löwen drängeln nicht", soll vorwiegend die Anwohner in Giesing entlasten. Denn an Heimspieltagen ist im Viertel ordentlich was los.
Sechs Punkte auf dem Papier sind da. Mal schauen, wann die nächsten aufs Konto der Löwen kommen.