"Schuss vor den Bug": Köllner und Gorenzel mit Klartext-Ansage an 1860-Führungsspieler

München – Nach der ersten Saison-Niederlage des TSV 1860 München haben Sportchef Günther Gorenzel und Trainer Michael Köllner den eigenen Spielern ins Gewissen geredet. Im Heimspiel der 3. Liga am Dienstag (19 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker) gegen den noch sieglosen Vorletzten Viktoria Köln wird eine Reaktion auf das 0:3 von Kaiserslautern erwartet. Tenor in Giesing ist: Abhaken der guten letzten Saison.
"Es ist das Entscheidende: Der Fokus muss auf dem Hier und Jetzt liegen", sagte Gorenzel am Montag mit Blick auf den knapp verpassten Aufstieg vor wenigen Monaten. Das habe man den Spielern nach der Ernüchterung auf dem Betzenberg eindringlich verdeutlicht.
1860-Spieler mit 673 Spielen Bundesliga-Erfahrung
Vor allem die Führungsspieler wurden im Vorfeld der Partie von den Löwen-Boss in die Pflicht genommen. "Wir haben Spieler mit 673 Spielen Bundesliga-Erfahrung in unseren Reihen, in der Ersten und Zweiten Liga. Diese Spieler müssen jetzt vorangehen - ob sie es in der Startelf tun, wenn sie auch nur aufs Vereinsgelände gehen", stellte Sechzigs Sport-Boss klar. "Das war jetzt ein Schuss vor den Bug zum richtigen Zeitpunkt", glaubt und hofft Gorenzel. Die Vergangenheit zähle endgültig nicht mehr. Es gehe alleine um die Gegenwart.
Auch Köllner sprach nach der ersten Saisonpleite Klartext: "In manchen Situationen muss man auch mal die Fakten auf den Tisch legen. In gewissen Szenen gibt es keine zwei Meinungen und es war einfach schlecht verteidigt, Punkt, aus. Dann muss man das auch so deutlich mit den Spielern besprechen", sagte der Löwen-Coach.
Köllner: Es kann von einem Fehlstart gesprochen werden
"Sie waren aber auch extrem selbstkritisch und wussten, dass sie das Spiel vor allem nach der Trinkpause verloren haben. Man darf nicht den Fehler machen, das schönzureden." Es gelte, Schlüsse aus der ersten Niederlage zu ziehen. "Wir müssen an vielen Kleinigkeiten arbeiten", sagte der 51-Jährige. "Der letzte Punch hat gefehlt."
Die "Löwen" haben mit fünf Zählern aus den ersten vier Partien im Vergleich zum Vorjahr nur "die halbe Punktzahl erreicht", wie Köllner erwähnte. Insofern muss trotz guter Gegner eher von einem Fehlstart gesprochen werden.