»Schützt mir Bierofka!«
MÜNCHEN -Löwen-Trainer Marco Kurz sorgt sich um den 1860-Star. Und er appelliert eindringlich an den Schiedsrichter. Wie Daniel Bierofka im Spiel gegen St. Pauli die Schmerzen vergessen will.
Die große Auswahl hat Marco Kurz sowieso nicht. Berkant Göktan befindet sich weiter im Aufbautraining, Dauer-Patient Markus Schroth bekam am Freitag immerhin seine Knie-Schiene abgenommen. Manuel Schäffler spielt am Sonntag für die U23 bei den Amateuren des Karlsruher SC – und für Rückkehrer Antonio di Salvo ist allenfalls ein Bankplatz reserviert für den Zweitliga-Hit am Montag auf St. Pauli (20.15 Uhr, DSF live).
Und deswegen sorgt sich der Löwen-Trainer am Millerntor um seine letzte verbleibende Offensivstütze. Um Daniel Bierofka. Kurz: „Vielleicht haben wir in St. Pauli einen Schiedsrichter, der Daniel besser schützt als das letzte Mal. Spieler wie Bierofka gehören einfach besser geschützt. Ich hoffe, dass ich diesmal eine klare Linie der Verantwortlichen sehe.“
Die deutliche Kurz-Aufforderung: Schiri, beobachte den Bierofka ganz genau!
Vor dem Spiel eine Tablette
Der DFB hat am Freitag den erfahrenen Fifa-Referee Lutz Wagner (44/Hofheim) für das Prestige-Duell auf dem Kiez eingeteilt. Ob’s was hilft, dass Kurz’ appelliert, dass der Schiedsrichter diesmal genau hinschauen soll? Zuletzt beim 0:0 gegen Aachen leitete der junge Unparteiische Felix Zwayer (26/Berlin) das Spiel in der Allianz Arena – und der bekam offenbar nicht mit, wie die Aachener mit unfairen Mitteln immer wieder auf Bierofkas linkes Sprunggelenk abzielten, das seit dem Pokal-Derby gegen Bayern (0:1) durch einen Bänderriss schwer lädiert ist.
„Ich will keinem eine Absicht unterstellen“, sagt Bierofka, „aber es war alles schon sehr komisch. Wenn ich mich erinnere, habe ich nur immer Schläge auf das rechte Sprunggelenk bekommen. Aufs linke gar nicht.“ Auch am Montag bei St. Pauli will Bierofka, der fast eine Woche mit dem Training ausgesetzt hat, spielen. „Ich werde vor dem Spiel eine Voltaren (eine schmerzstillende Tablette, d. Red.) zu mir nehmen. Da geht das schon mit den Schmerzen. Spritzen lasse ich mich nicht.“
Dass Marco Kurz Bierofka unter Artenschutz stellen lassen will, freut den 29-jährigen Flügelflitzer zwar, aber er glaubt nicht, dass der Appell des Trainers an den Schiedsrichter wirkt: „Es ist nett vom Trainer, dass er sich um meine Gesundheit sorgt“, sagt der Ex-Nationalspieler, „aber das wird nichts bringen.“
Oliver Griss