Schneider macht Talent Volland zur Chefsache

Gegen Union Berlin war Kevin Volland der Matchwinner bei 1860. Klub-Präsident Dieter Schneider kämpft nun um den Verbleib des Jungstars
von  Marco Plein
Löwen-Stürmer Kevin Volland
Löwen-Stürmer Kevin Volland © dapd

Gegen Union Berlin war Kevin Volland der Matchwinner bei 1860. Klub-Präsident Dieter Scheider kämpft nun um den Verbleib des Jungstars

München - Kraftvoll, unbekümmert, dynamisch. Wer solche Adjektive über einen Fußballer benutzt, der ist mehr als nur sein Vorgesetzter – der ist auch Fan. Natürlich hat Löwen-Präsident Dieter Schneider in seiner rund halbjährigen Amtszeit schon einige Gala-Auftritte des jungen Kevin Volland gesehen, doch nach dem 3:1 der Sechzger über Union Berlin – als Volland mit zwei Toren und einer Vorlage der gefeierte Mann war – geriet der 64-Jährige erst so richtig ins Schwärmen: „Wie schnell Kevin gereift ist, das ist sagenhaft. Er ist jetzt schon ein Verantwortungsträger.” Und aus diesem Grund erklärt Schneider das Thema Volland, der entweder im Winter oder nächsten Sommer nach Hoffenheim wechseln wird, nun zur Chefsache.

Zwar wollte sich der Präsident über seine jüngsten Gesprächsinhalte mit 1899-Manager Ernst Tanner nicht äußern, doch er bestätigte seinen Kontakt nach Hoffenheim. Auch Löwen-Sportchef Florian Hinterberger erklärte: „Ich selbst rufe nicht jeden Tag in Hoffenheim wegen eines Spielers an, der bei denen gar nicht aktuell ist. Den letzten Kontakt dahin hatte auch Dieter Schneider.” Und der Präsident zeigte sich nun ziemlich optimistisch, dass die Löwen den U20-Nationalstürmer bis zum Ende der Saison halten können. Der Dachauer erklärte: „Ich weiß, dass Herr Tanner pädagogisch sehr viel Gefühl hat, was für einen jungen Spieler im Sinne seiner Entwicklung am besten ist. Natürlich wünsche ich Hoffenheim und vor allem deren Stürmern jetzt viel Erfolg. Dann würden sie Kevin im Winter noch nicht benötigen.”

Ähnlich hoffnungsvoll äußerte sich nun auch Hinterberger: „Wenn man einen Obasi, einen Mlapa und einen Babel im Sturm hat, und wenn die dann auch noch treffen, dann kann das unsere Chance sein, Kevin noch länger zu halten.” Was Volland selbst am liebsten wäre, hatte er erst vor wenigen Tagen im AZ-Interview, angesprochen auf seine Ziele, deutlich zum Ausdruck gebracht: „Ich will mit 1860 aufsteigen, wenn ich bis zum Ende der Saison bleibe. Ich hoffe, dass vor allem Letzteres klappt. Dafür gebe ich alles.” Zwar wurde der Deal mit den Hoffenheimern noch zusammen mit deren vorletzten Trainer Ralf Rangnick beschlossen, doch auch Neu-Trainer Holger Stanislawski dürfte von den vier Volland-Toren und zwei Assists nach sechs Spielen angetan sein.

Bleibt die Frage, ob die Löwen dank der Finanzkraft ihres Investors Hasan Ismaik versuchen wollen, die Rechte an Volland vielleicht sogar zurückzuerwerben. Auch für Schneider wäre das gewiss eine schöne Vorstellung, doch der Präsident sagte sofort ab: „Wir können uns nicht Geld borgen, das wir später zurückzahlen müssen. Nicht mal von unserem Investor. Außerdem ist ja bekannt, dass Hoffenheim finanziell keine Probleme hat. Die kann man nicht so einfach hinter dem Ofen hervorholen. Und wir schon gar nicht.”

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