Schneider: „Bin nicht der Autoverkäufer“

Erst am späten Dienstag Abend wird Präsident Dieter Schneider in Belek erwartet. Er will erst die Ergebnisse der Aufsichtsratssitzung abwarten, bei der über den Kompromissvorschlag von Investor Hasan Ismaik abgestimmt wird. Dienstag Vormittag findet in Frankfurt außerdem noch eine DFL-Gala statt, an der Schneider teilnehmen wird.
BELEK - Anschließend fliegt der Präsident, der in den letzten Tagen für die Münchner Reporter nur sehr schwer zu erreichen war, zu seinen Löwen. Ein Reporter der „Schwäbischen Zeitung“ traf Schneider allerdings am Rande eines Fanclubtreffens in Bermatingen.
Dort sprach er mit der „Schwäbischen Zeitung“ über:
Den Anteilsverkauf an Hasan Ismaik:
„Wenn man von der Sache überzeugt ist, dann schnauft man durch und es geht weiter! Und ich darf daran erinnern: Der TSV 1860 München stand damals (im Mai 2011, die Red.) kurz vor der Insolvenz. Dies konnte nur durch einen Investor verhindert werden. Die Alternative wäre gewesen, in der Bayernliga neu anzufangen. Das heißt: Ich würde es wieder so machen!
Seine Prognose, wie der Konflikt endet:
„Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass wir auch diesmal wieder zusammenkommen. Das Wichtige ist, dass wir weiter im Gespräch sind. Es kommt nicht auf ein oder zwei Tage an, aber wir müssen das zügig klären, damit wir Planungssicherheit für die Rückrunde und auch für die kommende Saison haben.“
„Man darf das nicht auf eine isolierte Personalie abstellen! Wenn ich einen Trainer, der ehemals Weltruf genoss, für einen Zweitligaverein verpflichte, dann führt das zu einer Menge von Nachfolgeentscheidungen. Auch ein früherer Welttrainer kann nicht über Nacht Wunder bewirken, sondern er hat Vorstellungen, wie eine Mannschaft zusammengestellt sein muss. Das hat dann Konsequenzen, die zu finanziellen Konsequenzen führen. Es geht darum, ein Paket zu finden, das ich vorab finanziell abschätzen kann. Wir wissen jetzt, wie das funktionieren könnte.“
Ismaiks Spruch, Schneider sei ein „alter Mann“:
"Sven-Göran Eriksson wird bald 65 Jahre alt – so alt wie ich bin. Auch bin ich nicht „der Autoverkäufer“! Ich führe Industriebetriebe und weiß, wie man komplizierte wirtschaftliche Vorgänge vorwärts bringt, ich habe international 20 Jahre im Vorstand von Weltkonzernen gearbeitet. Ich kenne das Spiel.“