Schmidt: Lernen vom Altmeister Möhlmann

430 Zweitligaspiele hat Frankfurts Benno Möhlmann auf dem Buckel – 414 mehr als 1860-Trainer Alexander Schmidt. Am Samstag treffen die beiden aufeinander. Was sie unterscheidet, wie sie arbeiten
Maximilian Wesing |
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München - Vierzehn Jahre trennen Alexander Schmidt und Benno Möhlmann. Möhlmann ist ein Urgestein, Schmidt damit beschäftigt, im Profibereich richtig Fuß zu fassen.
Und während die Löwen unter Schmidt gerade mal wieder eine Zweitliga-Saison spielen, die als „so lala” abgetan werden muss, hat Möhlmann heuer mal wieder positiv überrascht. Sein FSV Frankfurt steht vor dem Duell gegen die Löwen am Samstag (13 Uhr, Sky und Liga total live) auf Rang fünf – einen Rang und zwei Punkte vor 1860.
Die AZ vergleicht die beiden Trainer.

KARRIERE: Insgesamt trainierte Möhlmann schon sechs Vereine, gleich dreimal war er bei Greuther Fürth tätig, wo er immer wieder nur knapp am Aufstieg vorbeischrammte. Möhlmann (430 Zweitliga-Spiele) ist auch nach der Rückkehr von Peter Neururer so etwas wie der Mister Zweite Liga. Schmidt dagegen versucht noch immer, sein Image als Jugendtrainer und Zwischenlösung bei 1860 abzustreifen.

SITUATION: Die Frankfurter stehen fast sensationell vor den Löwen auf Rang fünf - trotz deutlich bescheideneren Möglichkeiten. Ihr Etat beträgt rund 5,5 Millionen Euro, jener von 1860 9,5. „Natürlich haben wir Bedingungen, die uns nicht so hoch in der Tabelle ansiedeln würden, wenn man die Relation zu den anderen Vereinen sieht”, meint der auch bei den Fans sehr populäre Möhlmann. Schmidt scheint seinen Kredit beim Anhang nach sechs sieglosen Heimspielen etwas verspielt zu haben. Nach seiner Vertragsverlängerung kam es außerdem zur Eskalation im Verhältnis zu Investor Hasan Ismaik. „Ich setze mich selbst sehr unter Druck. Ich weiß, dass die Fans ungeduldig sind”, meint Schmidt.

SPIELPHILOSOPHIE: Vor allem Geschäftsführer Robert Schäfer spricht immer wieder davon, dass die Mannschaft sich unter Schmidt verbessert und weiterentwickelt habe. Doch der spielerische Glanz fehlt dennoch häufig. Einsatz: ja, die große Kreativität: nein.
Möhlmanns Plan heißt Kontinuität. „Wir konnten jetzt auf die alte Saison aufbauen. Nur im Sturm müssen wir uns immer wieder umschauen, da die meisten Stürmer immer nur ausgeliehen sind. Bis auf Edmond Kapllani verlassen uns wieder alle Angreifer im Sommer." Deshalb verpflichtete der FSV nun Markus Ziereis – von den Löwen.

SOUVERÄNITÄT: Fest steht: Es gibt deutlich ruhigere Arbeitsplätze als den Trainerjob bei den Löwen. „Das Traineramt ist im Profifußball am problematischsten. Daran wird alles festgemacht", meint aber auch Möhlmann, der über Schmidt sagt: „Ich glaube nicht, dass er sich deshalb bemitleiden lassen möchte. Ich erlebe ihn als sehr selbstbewusst und ehrgeizig.” Und Möhlmann selbst? Meist entspannt, immer kontaktfreudig, immer für einen Spaß zu haben. „Ich bin kein Trainer, der arbeitet, wie er es unbedingt will. Ich richte mich immer schön nach dem Verein." Und lacht.

PERSPEKTIVE: Für den Löwen-Trainer ist diese ziemlich undurchsichtig. Investiert Ismaik? Oder steigt er gar aus? Klar ist, dass der Aufstieg schnellstmöglich geschafft werden soll, daran wird sich Schmidt messen lassen müssen. Und Möhlmann? Der bleibt trotz dieser überragenden Saison ganz bescheiden. „Es ist hier Fakt, dass der FSV mit Eintracht Frankfurt einen Konkurrenten in der Stadt hat, dessen Vorsprung erst einmal nicht aufzuholen ist. Deshalb gilt für uns: Wir können auch weiterhin nichts anderes ausgeben als den Klassenerhalt." 

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