Schindler, Weigl & Co.: Die Glorreichen Sieben

Der TSV 1860 setzt immer mehr auf Eigengewächse. Die AZ stellt sechs Hauptakteure vor und sagt, wer die Nummer sieben sein könnte.
von  Marc Merten
v.l.: Richard Neudecker, Marius Wolf, Korbinian Vollmann, Christopher Schindler, Julian Weigl, Maximilian Wittek und Fejsal Mulic
v.l.: Richard Neudecker, Marius Wolf, Korbinian Vollmann, Christopher Schindler, Julian Weigl, Maximilian Wittek und Fejsal Mulic © sampics/Rauchensteiner/Augenklick/AZ

München - Es fing mit Christopher Schindler und Julian Weigl an. Es folgten Maximilian Wittek und Marius Wolf. Aus den „Fantastischen Vier“ wurden mit Korbinian Vollmann die „Fünf Freunde“, dank Fejsal Mulic der „Sechser im Löwen-Lotto“. Seit dem Spiel bei Union Berlin, wo alle sechs Talente auf dem Platz standen, stellt sich die Frage: Wer macht aus der Clique die „Glorreichen Sieben“?

Die AZ stellt die sechs Eigengewächse vor und erklärt, warum ein 18-Jähriger beste Chancen hat, der Siebte im Bunde zu werden.

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Chris Schindler – der Leitwolf: Schindler kam mit neun Jahren zum TSV. Er durchlief alle Jugendmannschaften. 2010 gab er sein Profi-Debüt, seit August 2014 ist er Kapitän. Eine Integrationsfigur. Schindler muss in seine Führungsrolle zwar noch reinwachsen. Doch Trainer Markus von Ahlen lobt den 24-Jährigen. „Er hat sich enorm entwickelt.“ Die AZ meint: Ein echter Löwe mit Bundesliga-Potential.

Ju Weigl – der Geläuterte: Der Aufstieg des 19-Jährigen war rasant, sein Fall als jüngster Kapitän bekannt. Hat aus seinem Fehler gelernt, zeigt sich seitdem als lernwilliger Jungprofi. „Er hat sich seinen Platz wieder erarbeitet“, sagt von Ahlen. Das Interesse ausländischer Top-Klubs zeigt: Mit Weigl haben die Löwen einen Rohdiamanten. Die AZ meint: Wenn Weigl fokussiert bleibt, hat er das Zeug zum Schlüsselspieler.

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Maxi Wittek – der Spätzünder: Wittek kam als Neunjähriger an die Grünwalder Straße. Hätte schon zu Saisonbeginn durchstarten können. Ex-Coach Moniz ließ ihn aber zunächst links liegen. Mittlerweile ist er Stammspieler. Von Ahlen schätzt seine Schnelligkeit und den linken Fuß. „Er kann außergewöhnlich gut flanken und Standards schießen. Das ist eine Waffe“, so der Coach. Die AZ meint: Linke Außenverteidiger mit Witteks Anlagen sind selten.

Marius Wolf – der Kilometerfresser: Gegen Berlin lief Wolf über 13 Kilometer. „Außergewöhnlich“, nannte von Ahlen das Pensum des 19-Jährigen. Keiner läuft bei den Löwen-Profis so viel wie der Rechtsaußen. Seine Waffe ist seine Vielseitigkeit, wenngleich ihm noch die Zweikampfhärte fehlt. Doch der gebürtige Coburger beißt. Aktuell profitiert er von Leonardos Aus und Rodris Verletzung – doch er hat sich seinen Stammplatz verdient. Die AZ meint: Die Zweite Liga ist die perfekte Schule für Wolf.

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Korbi Vollmann – der U21-Torjäger: 14 Tore in 20 Spielen: Der Torjäger der Jung-Löwen dominiert die vierte Liga nach Belieben, jetzt will er es bei den Profis wissen. Der 21-Jährige weiß: Der Umbruch im Team ist seine Chance. Gerade, wenn der Kader im Winter kleiner werden sollte, dürfte Vollmann endgültig bei den Profis angekommen sein. Die AZ meint: Wer 14 Tore in der Regionalliga schießt, hat sich die Chance verdient.

Fejsal Mulic – die Sturmkante: 203 Zentimeter Kraft und Schnelligkeit. Der Serbe ist die furchteinflößende Sturmkante der Löwen. Kam vor einem Jahr zu Sechzig, schoss sich mit acht Toren in dieser Saison für die U21 ins Rampenlicht. Mulic wirkt bei seiner Größe etwas ungelenk, doch seine Technik und Wendigkeit überrascht. Die AZ meint: Verletzt sich Rubin Okotie, ist Mulic die erste Alternative – eine, die beim Gegner Eindruck macht.

Richard Neudecker – der Nächste: Die Suche nach dem siebten Youngster führt automatisch zu einem U19-Nationalspieler. Gestatten: Richard Neudecker. Gerade erst 18 Jahre alt geworden, zentrales Mittelfeld, torgefährlich, beidfüßig und das wohl größte Talent bei Sechzig in der U19 und U21. Schon sechs Tore in 16 Einsätzen für die U21. Die AZ meint: Noch kommen die Profis für Neudecker zu früh. Doch schon in der Winterpause dürfte seine Chance kommen.

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