Schindler: "Sonst gehen wir kaputt"

Löwen-Kapitän Christopher Schindler hat sich in unruhigen Zeiten beim TSV 1860 für eine gemeinsame Marschroute ausgesprochen - auch wegen seiner Zukunft. "Sind in guten Gesprächen"
von  ME
Hat sich für eine klare Linie bei den Löwen ausgesprochen - auch wegen seiner eigenen Perspektive: Löwen-Kapitän Christopher Schindler.
Hat sich für eine klare Linie bei den Löwen ausgesprochen - auch wegen seiner eigenen Perspektive: Löwen-Kapitän Christopher Schindler. © Rauchensteiner

München - In der vergangenen Saison hat er gelernt, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Christopher Schindler, Kapitän des TSV 1860, wurde nach der Degradierung von Ex-Löwen Julian Weigl zum Spielführer. Nach eigener Aussage tat er sich anfangs schwer damit, diese Rolle auszufüllen, im Laufe der Saison wuchs er mehr und mehr ins Kapitänsamt hinein.

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Nach der 2:0-Pleite im letzten Liga-Spiel beim KSC beispielsweise, stellte er sich hin und in einer Brandrede die mutlose Leistung der Löwen bloß. Im Relegations-Rückspiel gegen Kiel legte er sich in der Schlussphase mit Schiedsrichter Knut Kircher an - prompt warfen die Löwen nochmal alles nach vorne - das Ende ist bekannt.

Auch jetzt, während sich die Löwen zu zerfleischen droh(t)en, schweigt Schindler nicht. Am Freitag besuchte das Interims-Präsidium um Sigi Schneider und Karl-Christian Bay den TSV 1860 im Trainingslager. Um sich der Mannschaft und den Fans zu zeigen, und auch, um Sportchef Gerhard Poschners Weiterbeschäftigung zu verkünden - mehr aus Zwang denn aus Überzeugung.

Der Kapitän zur verfahrenen Situation auf der Führungsetage: "Wir brauchen eine klare Linie, die wir alle gehen müssen. Wir dürfen uns nicht gegenseitig boykottieren und Steine in den Weg legen, sonst gehen wir kaputt. Es darf nur einen einzigen Weg geben."

Die Löwen liegen dem Eigengewächs aus Perlach am Herzen, der noch ein Jahr an Sechzig gebunden ist, die Verhandlungen für eine Vertragsverlängerung laufen. "Wir sind in guten Gesprächen", sagt Schindler über die Verhandlungen mit Sportchef Gerhard Poschner, "für mich selbst ist es zumindest einmal gut, das ich weiß, in welche Richtung es geht."

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Der 25-Jährige sagt aber auch: "Klar, es ist auch Interesse da, was die erste Liga angeht. Ich will mich schnell entscheiden." Der unter anderem vom HSV umworbene Schindler hatte bereits Ende letzter Woche verkündet, dass für ihn die sportliche Perspektive bei den Löwen entscheidend sei, sprich: Kommen endlich Verstärkungen, um eine weitere Horror-Saison zu verhindern?

"Wir hatten keine lange Pause, es geht bald wieder los", weiß Schindler und hofft: "Je früher neue Spieler da sind, desto besser. Es wäre gut, wenn in einer Woche ein Grundgerüst stehen würde."  Ansonsten könnte auch der Kapitän abwandern.

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