Scheele: "Ismaik ist klar hintergangen worden"

Nachdem sich der Vertrag von 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer verlängert hat, spricht Hasan Ismaiks Anwalt von einem "destruktiven Verhalten" des Vereins.
von  mwe, fil
Löwen-Investor Hasan Ismaik und sein Anwalt Dr. Michael Scheele
Löwen-Investor Hasan Ismaik und sein Anwalt Dr. Michael Scheele © Rauchensteiner

Nachdem sich der Vertrag von 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer verlängert hat, spricht Hasan Ismaiks Anwalt von einem "destruktiven Verhalten" des Vereins.

München - Bis zum heutigen 15. Mai hätte der TSV 1860 den Vertrag von Geschäftsführer Robert Schäfer kündigen müssen. Da dies nicht geschah, hat sich der Kontrakt nun automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Dies ist bei Investor Hasan Ismaik und seinem Anwalt Michael Scheele, die Schäfer loswerden wollen, erwartungsgemäß nicht gut angekommen. In der "SZ" nannte Scheele das Verhalten des Vereins "einen Hammer". Erst am Dienstag sei ihm und seinen Klienten Einblick gewährt worden in Schäfers Vertrag, bis dahin war Scheele davon ausgegangen, dass Sch#fers Vertrag bis zum 31. Mai gekündigt werden könnte.

Der AZ sagte Scheele nun: "Es ist bezeichnend, dass wir gestern erst den Vertrag von Robert Schäfer bekommen haben, obwohl wir schon fünf Wochen zuvor eindeutig darum gebeten haben. So konnten wir jetzt keine Beiratssitzung mehr einberufen, um ihn abzusetzen." Tatsächlich hatte Ismaik für den 24. Mai diese Sitzung des Beirats einberufen. In dem Gremium sitzen zwei Vertreter des Vereins und zwei Vertreter der Investorenseite. Schäfers Vertrag hätte allerdings ohnehin nur bei Einigkeit der Parteien gekündigt werden können. 

Scheele weiter: "Nun hat sich der Vertrag des geschäftsführers automatisch verlängert. Dieses Verhalten ist bezeichnend für en Verein." Dies sei zu würdigen, denn "Herr ismaik ist klar hintergangen worden."  Ein wenig - zynische - Bewunderung liess Scheele allerdings auch durchblicken. "Eines muss man Herrn Steiner (1860-Aufsichtsratschef, die Red.) jedoch lassen: Er hat Führungsstärke bewiesen. Das kann jetzt jeder auf seine Weise interpretieren."

Fest stehe jedoch, und das kann man durchaus als Drohung verstehen: "Wer so agiert, hat Herrn Ismaik dramatisch unterschätzt", sagte Scheele.

 

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