Schäfer in Bredouille: Versuchte Nötigung?

In der Schlammschlacht zwischen Investor und Klub geht es weiter – und jetzt droht es richtig schmutzig zu werden. Es gibt Vorwürfe gegen Schäfer, in denen es um „versuchte Nötigung" geht.
von  Filippo Cataldo

In der Schlammschlacht zwischen Investor und Klub geht es weiter – jetzt droht es richtig schmutzig zu werden. Es gibt Vorwürfe gegen Schäfer, in denen es um „versuchte Nötigung" geht.

München - Jetzt droht es richtig schmutzig zu werden im Rosenkrieg zwischen den Löwen um Geschäftsführer Robert Schäfer und ihrem Investor Hasan Ismaik.

Nachdem die AZ in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet hatte, dass Ismaiks Cousin Noor Basha, um seine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten, bei 1860 als Scout angestellt werden wollte, dies allerdings unter anderem an seinen Gehaltsvorstellungen in Höhe von kolportierten 120 000 Euro pro Jahr scheiterte, reagierte Ismaiks und Bashas Anwalt Michael Scheele mit einer neuerlichen Pressemitteilung.

In dieser warf er Schäfer „versuchte Nötigung“ vor. Ein schwerer Straftatbestand, der Schäfer, sollte es zu einem Verfahren und Urteil kommen, richtig in die Bredouille kommen lassen könnte.

Tatsächlich war Schäfer in der „SZ“ so zitiert worden: „Der Investor wollte, dass ich seinen Cousin für zunächst 5 000, dann 10 000 Euro monatlich anstellen sollte. Ich habe daraufhin mitgeteilt, dass diese Ausgabe nicht geplant ist und nur vorgenommen werden kann, wenn das Geld vorab vorliegt.“

Scheele allerdings schrieb nun: „Die Beschäftigung von Herrn Basha als Scout wurde im Oktober 2012 vereinbart“, was er durch ein Schreiben Schäfers an das Ausländeramt dokumentiert. „Es wird bestätigt, dass der Arbeitnehmer [...] beschäftigt werden soll“, steht darin.

Schäfer aber, argumentiert Scheele, hätte „die vereinbarte Beschäftigung von Herrn Noor Basha als Scout trotz vorheriger schriftlicher Zusage plötzlich von der Zahlung von weiteren 13 Millionen Euro durch Herrn Ismaik abhängig machen“ wollen – und verweist auf die beiden Zeitungsartikel, in denen dies freilich nicht explizit erwähnt wird. Jedenfalls würden Basha und Ismaik dies als „Versuch der Nötigung“ empfinden, wie Scheele schreibt. Schäfer dagegen sagt, dass er lediglich die Vorabzahlung von Bashas Gehalt durch Ismaik gefordert hätte.

Auch ein weiterer Punkt ist Basha und Scheele sauer aufgestoßen: Der Geschäftsführer habe versucht, den Eindruck zu erwecken, dass Basha, ein studierter Pharmazeut, sich von den Löwen nur durchfüttern lassen wolle, obwohl er keine Qualifikation zum Scouten hätte.

Dem setzt Scheele aber Schäfers Brief ans Ausländeramt entgegen, der zum Bumerang werden könnte für den Geschäftsführer. In dem steht, dass Basha von 2009 und 2011 bereits für eine Spielerberater als Talentscout gearbeitet habe und „nunmehr seine Kenntnisse und Fähigkeiten beim TSV 1860 zur Verfügung stellen“ solle.

Lesen Sie hier: Nach Ismaiks Aufruf: Blaues Nachbeben

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