Savio gefeuert: "Er konnte uns keine plausiblen Gründe nennen!"

MÜNCHEN - Die Löwen haben einen Schlussstrich unter das Kapitel Savio Nsereko gezogen. Am Samstag gab Geschäftsführer Niemann die fristlose Kündigung des abgetauchten Profis bekannt. Was mit ihm los ist, bleibt allerdings weiter ungewiss.
Mehr als zwei Wochen haben sie sich beim TSV 1860 schwer getan, arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen Savio Nsereko auszusprechen, der seit dem 6. Oktober nicht mehr aufgetaucht ist bei den Löwen. Sie wussten nicht, was los war - und auch nicht, wie sie reagieren sollten. Nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Bielefeld aber gab Geschäftsführer Robert Niemann nun jene Konsequenz bekannt, die Vize-Präsident Franz Maget tags zuvor im AZ-Interview schon in Aussicht gestellt hatte.
"Ich habe jetzt dann doch nach über zehn Tagen Warten mit dem Sportdirektor am Freitagabend Savio persönlich gesprochen und wir haben unsere konsequente Linie auch hier fortgesetzt und haben ihm fristlos gekündigt", sagte Niemann am Samstagabend in der ARD-Sportschau.
Der 21 Jahre alte Nsereko, 2008 Europameister mit der deutschen U19-Juniorenauswahl, hatte über 14 Tage unentschuldigt gefehlt. Er selbst hatte lediglich in einem kurzen Telefonat mit Sporttdirektor Miki Stevic behauptet, sein Bruder sei in Uganda ums Leben gekommen. Danach hatte man nichts mehr von Savio gehört. Bei Trainer Reiner Maurer hatte der Spieler ohnehin keine Zukunft mehr. «Ich kümmere mich nicht mehr darum», hatte Maurer erklärt.
Löwen-Vizepräsident Franz Maget hatte sich bereits am Freitag in einem AZ-Interview für eine Trennung von Nsereko ausgesprochen. "Ich gehe davon aus, dass Savio gekündigt wird", sagte Maget und: "Ein Klub wie 1860, der auf Charakter, Zuverlässigkeit und anständigen Umgang Wert legt, kann Nserekos Verhalten nicht hinnehmen. Mit dem muss doch etwas los sein."
Was allerdings genau mit Nsereko los war oder ist, scheint auch dem TSV 1860 noch immer ganz klar zu sein. Erst drei Stunden nach Niemanns Äußerung in der "Sportschau" vermeldeten die Löwen auch auf ihrer Vereinshomepage offiziell die fristlose Kündigung.
„Sportdirektor Miki Stevic und ich hatten am Freitagabend ein Gespräch mit Savio Nsereko, um zu erfahren, warum er über zwei Wochen seinem Arbeitsplatz ohne Entschuldigung ferngeblieben ist", erklärte Niemann am späten Samstagabend auf tsv1860.de. Niemann weiter: „Savio konnte uns dafür keine plausiblen Gründe nennen. Somit sahen uns wir uns gezwungen, die fristlose Kündigung auszusprechen".
Der Fall Nsereko, er bleibt immer noch mysteriös. Wohl auch für 1860 selbst.