"Sauguad! Volland muss zum EHC!"
Die Löwen versuchen sich beim Gaudispiel gegen den EHC im Eishockey – und ihr Torjäger begeistert den Manager Winkler.
MÜNCHEN Der Stürmer im knallgelben Trikot ist Pat Cortina schon beim Warmmachen aufgefallen. Kurz vor Beginn der Testpartie, als das gegnerische Talent dann seinen Helm aufsetzt, klopft ihm der Trainer des EHC München auf die Schulter: „Let’s go, Kevin!” Der lässt es dann gleich wirklich krachen: Den ersten Treffer beim Spaßspiel zwischen den DEL-Stars und ihren Gästen, den Fußballern des TSV 1860, erzielt: Löwen-Torjäger Volland. Da ist der Jubel groß in beiden gemischten Teams.
Die Eis-Gaudi am Oberwiesenfeld: Buchwieser, Schymainski, Petermann & Co. gegen Volland, Rakic, Aigner, & Co. – eine Stunde lang ging es am Dienstagabend lustig hin und her, aus Sicherheitsgründen leider ohne Zuschauer.
Und Volland machte gleich weiter so. Als EHC-Stürmer Jan Benda zum Check ansetze, ließ ihn der Löwen-Stürmer ins Leere laufen – und Benda saß auf dem Hosen-Boden. „Der Volland ist sauguad”, meinte EHC-Manager Christian Winkler an der Bande. Und feixte: „Der darf nicht nach Hoffenheim wechseln! Der muss zum EHC!”
Kein Wunder, der Löwen-Torjäger, der ab Sommer seine Fußballschuhe bei der TSG Hoffenheim in der Bundesliga schnürt, ist ja gelernter Eishockeyspieler, als Siebenjähriger spielte er beim EV Füssen. „Aber das ist schon ewig her, da war ich so sieben Jahre alt", erinnerte sich Volland, dessen Vater Andreas einst Eishockey-Profi war beim EC Hedos. Dass sich der junge Volland dann doch irgendwann für den Fußball entschied, kam so: „Eishockey war einfach zu unpraktisch bei uns im Allgäu. Zum Fußball konnte ich mit dem Radl fahren. Das war eine Entscheidung für meinen Dorfverein, FC Talhofen. Und irgendwann hat mir das Kicken dann auch besser gefallen.”
Das wird sich gestern auch sein Stürmerkollege Djordje Rakic gedacht haben. Dem Serben gelang zwar beim Warmspielen der erste Treffer, allerdings eher ein Zufallsprodukt: Mehr schlecht als recht humpelte er Richtung Tor, bekam den Puck auf den Schläger und haute ihn einfach rein. EHC-Goalie Jochen Reimer hatte keine Chance. Trotzdem: Rakics Freude hielt sich in Grenzen. „Ich bin einfach schlecht, Wahnsinn. Ich habe auch keine Ahnung von Eishockey”, sagte der Fußballprofi, der zum ersten Mal auf Schlittschuhen stand.
„Mir geht’s kaum besser”, meinte Stefan Schneider. Der ist Stadionsprecher beim EHC und 1860 – und musste gestern im Wechsel mit Timo Ochs ins Tor. Schneider hielt (sich) prächtig, gestand aber: „Auch wenn man 22 Jahre hier Sprecher ist, muss man noch lange nicht Eishockey spielen können.”
Irgendwann nach dem Trainingslager der Löwen in Belek soll es zur Gegen-Einladung kommen: Dann müssen Petermann, Buchwieser und die anderen Eishockey-Profis zeigen, ob sie kicken können.