Sascha Rösler – von Beruf Provokateur
MÜNCHEN - Löwen-Kapitän Daniel Bierofka lobt den Neuzugang bei den Löwen: "So ein Typ ist fast nicht zu bezahlen." - das 2:2 auf Schalke war der bislang beste Auftritt der neuen Nummer 10 im Löwen-Trikot.
Daniel Bierofka hat die gelungene Generalprobe gegen Schalke (2:2) verpasst, dennoch glaubt er, dass es mit den Sechzgern in der Rückrunde aufwärts geht – und zwar vor allem wegen einer Winter-Neuverpflichtung, wegen Sascha Rösler. „Sascha Rösler ist genau der Spielertyp, der uns gefehlt hat“, sagt Bierofka, „ich kenne kaum einen Spieler, der so provokant wie Sascha ist. Diese Eigenschaft wird uns helfen, unsere Ziele schneller umzusetzen. So ein Typ ist fast nicht zu bezahlen.“ Rösler – von Beruf Provokateur.
Ist der 31-jährige Oberschwabe etwa einer wie einst Stefan Effenberg? Der Rückkehrer von Borussia Mönchengladbach nimmt bei den Löwen bereits nach kurzer Zeit eine Sonderstellung ein: als Antreiber, Fiesling und Polarisierer in Personalunion. Und Bierofka glaubt: „Das wird die Mannschaft weiterbringen. Sascha ist eine überragende Verstärkung, wie wir sie in den letzten Jahren kaum gehabt haben. Er ist schon dreimal in die Bundesliga aufgestiegen. Er weiß, wie's geht.“
Doch zunächst muss Rösler, der beim 2:2 auf Schalke sein bislang bestes Spiel für 1860 machte, seine körperlichen Defizite abbauen. Natürlich ist es Kurz nicht verborgen geblieben, dass der ehemalige U21-Nationalspieler mit Winterspeck um die Hüften zum medizinischen Check erschienen war. „Die Spieler haben die Verantwortung, das zu regeln“, sagt der Trainer hierzu zunächst, ehe er anfügt: „Sascha hat noch nicht die Form, die er hatte. Aber das ist normal. Er hat seit einem halben Jahr keinen Spielrhythmus, er braucht noch das ein oder andere Spiel.“
Trotzdem ist Kurz von diesem Transfer überzeugt wie lange von keinem mehr. „Rösler wird bald vorne weg gehen. Er hat eine große Qualität. Er ist für jede gegnerische Mannschaft sehr schwer zu greifen", lobt er den Offensivmann. Nicht umsonst überlässt der Coach Rösler auch die wohl begehrteste Rückennummer, die 10. Jene 10, die einst Thomas Häßler bei den Blauen getragen hat. „Und das“, meint Kurz, „ist schon als Signal zu verstehen.“
Oliver Griss