Sascha Mölders, der Malocher unter den Löwen

Noch ist der Stürmer der Löwen nicht in Topform – und doch Sascha Mölders ist einer der Schlüsselspieler von Trainer Bierofka. Bei den Fans genießt er höchstes Ansehen. Das hängt auch mit dem Abstieg zusammen.
Patrick Mayer |
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Soll die Löwen Richtung 3. Liga schießen: Sechzig-Angreifer Sascha Mölders, hier beim Saisonauftakt gegen Memmingen, den die Münchner mit 4:1 gewannen.
Rauchensteiner/Augenklick Soll die Löwen Richtung 3. Liga schießen: Sechzig-Angreifer Sascha Mölders, hier beim Saisonauftakt gegen Memmingen, den die Münchner mit 4:1 gewannen.

München - Es ist eines dieser ungeschriebenen Gesetze des Fußballs: Jede Mannschaft, die aufsteigen will, braucht einen Stürmer, der zweistellig trifft, möglichst jenseits der 20 Tore. Beim TSV 1860 soll Sascha Mölders in der Regionalliga Bayern diesen Job übernehmen – bestenfalls. Denn zum Auftakt beim FC Memmingen war der ehemalige Bundesliga-Angreifer davon weit entfernt. Mölders rannte, er biss, er ackerte. Doch letztlich fiel vor allem auf, dass dem 32-Jährigen noch die Fitness für seinen Auftrag fehlt.

Daniel Bierofka nahm den Routinier vor dem Heimspiel gegen Wacker Burghausen am Freitag in Schutz und erklärte, seine Torgefahr in Memmingen der Taktik geopfert zu haben. "Der Sascha, alleine von seiner Präsenz her, war ungemein wichtig, nachdem wir die Taktik gewählt hatten, den Pressingblock zu überspielen, ihn ins offene Messer laufen zu lassen", sagte der Löwen-Coach auf Nachfrage der AZ und erklärte: "Seine Kopfballverlängerungen, wie er die Bälle vorne festgemacht hat – damit konnten wir nachrücken und haben die Taktik von Memmingen damit ausgehebelt."

Doch Mölders wird sich deutlich steigern müssen. Schon in der Vorsaison kam der frühere Augsburger in der 2. Liga in 20 Einsätzen nur auf drei Tore, immerhin ebenso viele Vorlagen. Sechzig wird im Kampf um die Meisterschaft gegen den FC Bayern II und – wohl auch – den FC Schweinfurt deutlich mehr Treffer brauchen. Immerhin: Die Fans stehen auch ohne Bierofkas Zuspruch längst hinter dem Mann, den sie einst kritisch beäugten, weil er vom FC Augsburg kam.

Schneller als gedacht ein Wiedersehen mit Sascha Mölders

Weniger durch viele Tore, vielmehr durch seine Laufbereitschaft und seinen Einsatzwillen hat der Stürmer die Anhänger auf seine Seite gezogen. Er lebt die Löwen-Tugenden auf dem Platz. Zudem halten ihm viele zugute, dass er sich nach dem doppelten Abstieg zu Sechzig bekannte und einen Vertrag für die Regionalliga unterschrieb. Schon unmittelbar nach dem sportlichen Abstieg hatte Mölders im Gegensatz zu vielen Ex-Kollegen Verantwortung übernommen. "Wir haben es verkackt. Ich kann jeden verstehen, der uns beschimpft, bespuckt oder sonst was. Ich bin auch Fußballfan und stand früher auch in der Kurve und habe die Spieler beschimpft, wenn sie so eine Scheiße gespielt haben", schrieb er auf Facebook und äußerte Zweifel: "Ich bin mir nicht sicher, ob jeder das letzte Hemd zurückgegeben hat. Ohne was unterstellen zu wollen. Die ganze Zeit haben wir zu hören bekommen, wir spielen so guten Fußball und sonst noch was. So ein Scheiß."

Er selber sei kein guter Fußballer, hieß es in dem Post weiter, "aber rennen und kämpfen kann man immer!!! Ich finde es traurig, dass die, die uns die ganzen Wochen diesen Weg vorgegeben haben, plötzlich alle verschwunden sind", attackierte er zudem die ehemaligen Verantwortlichen um Ex-Trainer Vitor Pereira und Ex-Präsident Peter Cassalette.

Mölders schloss damals: "Wir sehen uns mit Sicherheit wieder." Es ging schneller als gedacht. Tag für Tag arbeitet der Routinier an seiner Fitness. Mit Blick auf die kommenden Spiele ermutigte Bierofka bereits: "Er spielt ohne komplette Vorbereitung. Das wird ein Prozess werden, er wird von Woche zu Woche besser werden", meinte der Sechzig-Coach optimistisch und versprach: "Dann wird er eine Waffe für uns."

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