Saisonzeugnisse für den Sturm des TSV 1860: Mölders eine Klasse für sich

Vorne hui! Die meisten Treffer in der Dritten Liga und mit Sascha Mölders den ältesten Torschützenkönig im deutschen Profifußball. Die AZ-Saisonzeugnisse für Sechzigs Fließbandarbeiter aus der Abteilung Attacke.
Matthias Eicher
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Bester Spieler und bester Torjäger der 3. Liga: Sascha Mölders
Bester Spieler und bester Torjäger der 3. Liga: Sascha Mölders © IMAGO / HMB-Media

München - Sie haben Tore wie am Fließband produziert, 69 an der Zahl - Liga-Bestwert! Allen voran Sascha Mölders entwickelte in der abgelaufenen Saison einen ungeheuren Torhunger, der nicht einmal von seiner Vorliebe für Weißbier oder Leberkässemmeln gestoppt werden konnte. Teil drei der AZ-Saisonzeugnisse - die weiß-blauen Fließbandarbeiter.

Stefan Lex

Muss in Mannheim womöglich passen: Stefan Lex.
Muss in Mannheim womöglich passen: Stefan Lex. © sampics/Augenklick

An guten Tagen tobt der 31-Jährige wie ein wahrer Wirbelwind im gegnerischen Strafraum, der mit seinem Tempo und seinem Spielwitz die Abwehr-Reihen über die Flügel oder das Zentrum auseinanderreißt. So geschehen an den ersten vier Spieltagen, als er vier Scorerpunkte zu Sechzigs starkem Saisonauftakt beisteuerte.

Die zwei lex'schen Probleme: die chronische Chancenverwertungsschwäche und die Auszeiten, die er sich immer wieder nahm. Der Ex-Bundesligaspieler hat es schon zigfach bewiesen, aber er bringt es nicht immer auf den Rasen, was bei ihm ab und an auch eine Kopf-Sache zu sein scheint.

Der Löwen-Fan im Löwen-Trikot setzte sich Michael Köllners Aussagen zufolge oft selbst unter Druck. Fünf Tore und sechs Vorlagen sind kein schlechter Wert, doch wie Lex selbst mehrfach beipflichtete, müsste ein Spieler mit seinen Fähigkeiten mehr Torgefahr ausstrahlen. Ist er in Form, stehen die Chancen gut, dass der "Lexpress" liefert. Note 4

Merveille Biankadi

Winter-Leihgabe des TSV 1860: Marveille Biankadi
Winter-Leihgabe des TSV 1860: Marveille Biankadi © IMAGO / kolbert-press

Dem Winter-Neulöwen gelang in den letzten Rückrunden-Duellen nach der Winterpause mit zwei Scorerpunkten gegen Bayern II (2:0) und den FC Ingolstadt 04 (1:0) ein Traum-Einstand. Danach mit Schwierigkeiten und Formschwankungen. Kämpfte sich als linker Außenstürmer, - aber auch mal etwas defensiver sowie auf der Acht - aber rein und hatte durch seine Dynamik, sein Tempo und seine Vorbereiter-Qualitäten maßgeblichen Anteil am starken Saisonfinish der Blauen. Note 3

Fabian Greilinger

Fabian Greilinger (rechts) im Zweikampf mit Rostocks Nik Omladic (links).
Fabian Greilinger (rechts) im Zweikampf mit Rostocks Nik Omladic (links). © IMAGO / Fotostand

Der Jung-Löwe ist den nächsten Entwicklungsschritt seiner noch nicht allzu langen Karriere gegangen. Ein Tor und ein Assist stehen in seinen 29 Einsätzen auf der Haben-Seite. Der richtige Durchbruch ist dem Pendler aus Kirchdorf jedoch noch verwehrt geblieben. Das wäre die nächste Herausforderung für Greilinger, der zumeist über den linken Flügel kam, im Saisonfinale wegen einer Sprunggelenksverletzung aber nur zuschauen konnte. Note 4

Sascha Mölders

Unnachahmlich: Sascha Mölders und sein Seitfallzieher gegen Verl.
Unnachahmlich: Sascha Mölders und sein Seitfallzieher gegen Verl. © imago images/Sven Simon

37 Spiele, 22 Tore, 9 Assists. Diese Zahlen muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Ebenso die Auszeichnungen, die der Ex-Bundesligaspieler vom FC Augsburg dafür erhielt: bester Spieler der Dritten Liga, ältester Torschützenkönig im Profifußball - als Fußballgott wird er sowieso längst gefeiert.

Mit seinen 36 Lenzen ist der Alpha-Löwe in Sachen Torgefahr, Anführer-Qualitäten, Wandspieler- und Ballverteiler-Dasein schlicht nicht wegzudenken. Kein Spiel verpasste der Malocher verletzungsbedingt, nur eine Partie wegen einer Gel-Sperre. Mehrfach zum Tor des Monats nominiert und Gewinner des hiermit erfundenen AZ-Awards für den schönsten Fallrückzieher - ohne den Ball zu treffen.

Als wäre das nicht schon genug, steigerte der Genussmensch sein schon zuvor vorhandenes Kult-Potenzial durch genau jene Szene nur noch weiter, indem er die "Wampe von Giesing" in Form eines eigenen Fanshops vermarktete. Auch, wenn ihm sein großer Traum vom Aufstieg verwehrt blieb: Chapeau für diese Saison, Herr Mölders. Note 1

 

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3 Kommentare
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  • Kangaroo am 31.05.2021 13:50 Uhr / Bewertung:

    Beim entscheidenden Spiel gegen Ingolstadt war von seiner Klasse so gut wie nichts zu sehen.

  • C_B am 31.05.2021 14:52 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kangaroo

    Sie haben aber schon irgendwie mitbekommen, dass wir wegen einer in der Sportschau klar identifizierten neuerlichen Schwalbe des Divers Kaya 81 Minuten in Unterzahl spielen mussten? Können Sie sich vorstellen, wenn Sie schon selbst offenbar nie gespeilt/trainiert haben, dass sich die Statik eines Spiels dadurch komplett verändert, erst Recht, wenn es nahezu das ganze Spiel über geht? Und Sie wissen auch, dass Ingolstadt eines der (heim-) stärksten Teams ist, das nicht ganz zufällig in Liga 2 aufgestiegen ist? Diese Fakten in Summe lassen Saschas Leistung auch ohne Tor gut da stehen. Und ohne seine Tore wären wir gar nicht auf Platz 4 mit Optionen gewesen. Ihr Einwand geht also sachlich betrachtet mal wieder ins Leere. Etwas mehr Objektivität wäre zu empfehlen!

  • FanM am 29.05.2021 09:56 Uhr / Bewertung:

    Wenn man Mölders herausstellt? Wer ist dann der Chancentod? Der Lex. Wer noch stark war? Biankadi. Dann war es das Lüftchen = Sturm. Nur auf Mölders aufgebaut. Warum machte denn ein Verteidiger mehr Tore als ein Stürmer? Der Steinhart. Und warum ließ Köllner der Knöferl nicht spielen? Unverständlich. Und so wurde halt auch Spiel um Spiel gegen schwache Gegner verloren. Was hilft es, wenn man auswärts gewinnt - aber daheim alles in die Hosen geht?

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