Saisonstart reloaded - 1860er-Kapitän Stefan Aigner ist zurück

Die Personalsituation bei den Löwen bessert sich weiter: Aigner ist wieder dabei, auch Olic und Boenisch trainieren. „Wir haben eine viel bessere Konkurrenzsituation im Training“, sagt Runjaic.
Endlich. Am Dienstagnachmittag schlug das Löwen-Herz höher. Er ist zurück. Der Kapitän. Stefan Aigner werde im Test beim Bayernligisten SV Heimstetten (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet) wieder das Sechzger-Trikot tragen. Das verkündete der TSV 1860 unter der Schlagzeile „gute Nachrichten aus Giesing“ auf seiner Homepage.
Eine gute Neuigkeit ist die Rückkehr des Führungsspielers nach zweimonatiger Verletzungspause vor allem für Trainer Kosta Runjaic. Anfang Juni hatte der 45-Jährige bei den Löwen unterschrieben. Fünf Monate später erlebt er, so wirkt es, einen Saisonstart reloaded. „Jetzt ist wieder Zug drin. Wir haben eine viel bessere Konkurrenzsituation im Training. Wenn du mehr Spieler hast, kannst Du wechseln“, sagt Runjaic. „Du brauchst Konkurrenz im Kader. Wenn alle fit bleiben, geht es so langsam in die richtige Richtung.“ Diese Richtung hängt von drei Spielern ab, die Stützen sein sollen – und am Montagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern erstmals gemeinsam auf dem Platz stehen könnten: Stefan Aigner, Ivica Olic und Sebastian Boenisch.
Aigner ist der Königstransfer der jüngeren Vereinsgeschichte. Anfangs ließ es sich gut an, der Rückkehrer von Eintracht Frankfurt erzielte in drei Zweitliga-Spielen ein Tor, führte die Löwen mit einem Treffer und einer Vorlage gegen den Karlsruher SC in die zweite Pokalrunde. Dann der Innenbandanriss im Knie, den er sich bei einem Zweikampf mit Victor Andrade im Abschlusstraining vor dem Nürnberg-Derby holte. Der Kapitän mühte sich zurück, das Comeback musste aufgeschoben werden – jetzt die Rückkehr gegen Heimstetten.
„Er macht einen guten Eindruck. Wir wissen doch alle, dass er ein wichtiger Spieler ist“, meinte Runjaic vor der Partie am Dienstagabend. „Wir tun alles dafür, dass er gegen Kaiserslautern auflaufen kann.“ Die vergangenen Wochen bewiesen: Aigner ist als Antreiber und Ideengeber über rechts oder variabel aus der Zentrale nicht zu ersetzen. Es sieht gut aus.
Das gilt auch für Ivica Olic. „Er hat zuletzt individuell trainiert und kann wieder mit der Mannschaft trainieren“, schilderte Runjaic. Erst kürzlich ließ der Kroate im Gespräch mit der AZ offen, ob es für ihn nach der Winterpause überhaupt weitergehe. Das lädierte linke Knie macht Probleme, eine Entzündung zwang den 37-Jährigen zu einer mehrwöchigen Pause. In Sandhausen feierte der Stürmer dann seine Torpremiere für die Sechzger. Man merkt ihm an, wie er alles dafür tut, nach der peinlichen Wettaffäre schnellstmöglich bei hundert Prozent zu sein.
Auch Sebastian Boenisch ist physisch offenbar endlich da, wo ihn das Trainerteam haben möchte. Anfang Oktober holte Sechzig den Innenverteidiger aus der Vereinslosigkeit, der 29-Jährige hatte aber offensichtlich Trainingsrückstand. „Er ist voll ins Mannschaftstraining eingestiegen. Der Plan ist, dass er gegen Kaiserslautern zur Verfügung steht – wenn nichts dazwischenkommt“, erklärte Runjaic. Der Löwen-Coach ist um drei Mal erste Wahl reicher.