Saarbrücken als X-Faktor im Aufstiegskampf: Schützenhilfe für den TSV 1860?

Der Aufsteiger pirscht sich langsam nach oben. Theoretisch könnte der 1. FC Saarbrücken den Sechzgern sogar noch überaus wichtige Schützenhilfe leisten.
von  Matthias Eicher
In Ballerlaune: Saarbrückens Nicklas Shipnoski (l.) mit einem Doppelpack gegen Bayern II.
In Ballerlaune: Saarbrückens Nicklas Shipnoski (l.) mit einem Doppelpack gegen Bayern II. © imago images/Fotostand

München - Hat dieser Verein noch etwas vor? Zuletzt hat er gegen den SV Waldhof Mannheim bestens performt – und im Grünwalder Stadion. Ob sogar noch was mit dem Aufstieg in die Zweite Liga geht?

Nein, hier geht's nicht um den TSV 1860, sondern um seinem größten Verfolger: dem 1. FC Saarbrücken. Dem 5:0-Schützenfest gegen Mannheim folgte zuletzt ein 4:0-Kantersieg gegen den FC Bayern II.

Saarbrücken träumt von Aufholjagd

Nicht nur die Löwen träumen noch von einer erfolgreichen Aufholjagd. Auch Saarbrücken pirscht sich langsam aber sicher von hinten heran: Der 1. FCS (55 Punkte) hat nur noch vier Punkte Rückstand auf den Tabellen-Vierten Dynamo Dresden (59), sechs Punkte sind es auf die Sechzger.

"Wir haben uns in den vergangenen Monaten schon klar positioniert und haben deutlich gesagt: 'Wir unternehmen alles und machen alles dafür.' Das ist nicht so super gelaufen und wir mussten abreißen lassen", meinte FCS-Trainer Lukas Kwasniok bei "Magenta Sport" über die großen Ambitionen des Aufsteigers, gefolgt von einem Negativlauf.

Köllner will (noch) nichts vom Aufstieg wissen

Eine kleine Parallele zu den Giesingern, die sich durch die bärenstarke Serie von acht Spielen ohne Pleite wieder zurück gekämpft haben.

Doch auch Kwasniok lässt noch einen kleinen Hoffnungsschimmer durchblicken: "Jetzt wollen wir die letzten vier Spiele einfach genießen und dann schauen wir, was dabei herumkommt. Wenn du zwölf Punkte holst, dann sieht es gut aus – wenn du nur vier holst, schon wieder schlecht."

Und was sagt Löwen-Trainer Michael Köllner? "Wir können nur unsere eigenen Spiele beeinflussen. Wenn wir den vierten Platz abgesichert haben, können wir uns mit anderen Themen beschäftigen. Dann können wir uns zu anderen Zielen äußern", stellte Köllner nach dem Sechzger-Sieg bei Waldhof Mannheim (2:0) einmal mehr über jegliche Aufstiegs-Fragen klar.

Und zwar aus zweierlei Gründen: Zum einen will der Oberpfälzer, der zwei freie Tage "zum durchschnaufen" verordnet hat, seine Mannschaft im Aufstiegsrennen nicht unnötig unter Druck setzen.

Zum anderen weiß er aber auch: Selbst Tabellenplatz vier, der den TSV zur Teilnahme in der ersten Runde des DFB-Pokals der Saison 2021/2022 berechtigen würde, ist noch längst nicht gesichert. Nur Glück, dass die Löwen um Top-Torjäger Sascha Mölders (62:29 Tore) bei vier ausbleibenden Spielen neben den sechs Zählern Vorsprung auch noch ein deutlich besseres Torverhältnis herausgeschossen haben als ihr Verfolger (64:46).

Leistet Saarbrücken Schützenhilfe für die Löwen?

In den Aufstiegskampf eingreifen kann Saarbrücken aber in jedem Fall: Am 36. und damit drittletzten Spieltag duelliert sich Sechzigs alter Relegationsgegner der Aufstiegssaison 2017/18 (3:2, 2:2) am 4. Mai mit dem 1. FC Ingolstadt.

Köllner und seine Kicker hätten nichts dagegen, sollten Kwasniok und sein Team den zweitplatzierten Schanzern die Punkte klauen. So oder so – Saarbrücken könnte im Endspurt noch zum X-Faktor in der Dritten Liga werden.

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