Rukavina: „Der Job steht an erster Stelle“

Löwen-Profi Antonio Rukavina hat sich damit arrangiert, dass er im Winter verkauft werden soll. Außerdem erklärt er, warum er seinen im Oktober geborenen Sohn erst drei Tage lang gesehen hat.
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Antonio Rukavina: Mehr Bedenkzeit
Daniel von Loeper Antonio Rukavina: Mehr Bedenkzeit

Löwen-Profi Antonio Rukavina hat sich damit arrangiert, dass er im Winter verkauft werden soll. Außerdem erklärt er, warum er seinen im Oktober geborenen Sohn erst drei Tage lang gesehen hat.

Herr Rukavina, der TSV 1860 ist seit zehn Spielen ungeschlagen, allerdings waren fünf Unentschieden dabei. Die Mannschaft kommt als Tabellenachter nicht richtig voran. Die Partie am Montag in Fürth ist richtungsweisend...

ANTONIO RUKAVINA: Wie jedes Spiel in dieser Liga. Wir wollen in Fürth gewinnen, das ist doch klar, aber wir stellen uns auf ein sehr schweres Spiel ein. Es ist natürlich gut, dass wir seit zehn Spielen ungeschlagen sind, aber es sind eben immer diese Unentschieden dabei. Auch das schlimme 0:0 gegen Bielefeld. Diese Unentschieden fühlen sich an wie Niederlagen. Es ist natürlich besser, wir verlieren zwei Spiele und gewinnen zwei, anstatt vier Mal unentschieden zu spielen. Andererseits haben die anderen Teams Respekt vor uns, weil wir seit zehn Spielen nicht mehr verloren haben.

Sportdirektor Miki Stevic macht dem Team Druck und fordert bis zum Winter einen Tabellenplatz unter den ersten Fünf. Ist das realistisch?

Wenn wir in den restlichen vier Spielen in diesem Jahr zehn Punkte holen, haben wir eine gute Chance bis zum Winter unter die ersten Fünf zu kommen.

Hat das Team vielleicht Angst aufzusteigen?

Wenn man unsere Heimspiele betrachtet, dann könnte man das meinen, aber es ist nicht so.

Reden wir über Sie: Werden die nächsten vier Spiele Ihre letzten im Löwen-Trikot?

Muss ich über dieses Thema wirklich sprechen?

Schon...

Ich will hier bei 1860 bleiben und am liebsten mit dem Klub aufsteigen. Ich liebe alles hier bei Sechzig und denke da wie Aleksandar Ignjovski (sein serbischer Kollege, d. Red.), mit dem ich viel über dieses Thema rede. Fakt ist, dass ich einen Vertrag bis 2012 habe, den ich gerne erfüllen möchte. Aber ich weiß natürlich auch, dass der Verein dringend Geld benötigt. Wenn ein Angebot kommen sollte, werde ich mich mit Sportdirektor Miki Stevic zusammen setzen. Dann werden wir besprechen, was die beste Lösung für beide Seiten ist.

Wie fühlen Sie sich bei dem Gedanken, dass der Verein mit Ihnen im Winter Geld machen muss?

So ist das Geschäft.

Ihr Ziel ist die Erste Liga.

Natürlich. Ich habe in Serbien beim besten Verein in der Ersten Liga gespielt (Partizan Belgrad, d.Red.), war in Deutschland bei Borussia Dortmund und bin jetzt bei 1860, dem besten Klub der Zweiten Liga. Perfekt wäre, mit Sechzig im Sommer aufzusteigen. Aber das ist noch ein langer Weg.

Kommen wir zu etwas Erfreulichem: Vor vier Wochen sind Sie Vater geworden. Wie hat Sie die Geburt Ihres Sohnes Andrej verändert?

Das ist kein Witz, aber ich kann das noch nicht sagen.

Wie bitte?

Mein Sohn ist in Serbien bei meiner Frau (Dragana, d.Red.). Seit 26. November ist der Kleine einen Monat alt, er ist noch so jung... Beide kommen Anfang Dezember für einen Monat zu mir. Ich freue mich auf die Vorweihnachtszeit mit meiner Dragana und Andrej. Dann ist alles perfekt. Erst dann kann ich sagen, wie es ist, Vater zu sein. Ich war erst drei Tage bei Andrej.

Das war nach dem Pokalspiel in Köln. Als Andrej an dem Tag geboren wurde, wollten Sie lieber Fußball spielen. Das müssen Sie uns erklären.

Ich bin Profi und der Job steht an erster Stelle. Ich mache alles für meine Karriere.

Mit Verlaub, aber ist die Geburt des eigenen Kindes nicht wichtiger als ein Pokalspiel?

Die Situation, dass meine Familie in Belgrad ist, ist nicht einfach für mich. Die Entscheidung in Köln zu spielen, war auch sehr schwierig. Es war ein wichtiges Spiel für uns. Aber ich will keine Auszeichnung dafür. Ich mache nur meinen Job bei Sechzig.

Interview: Reinhard Franke

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