Ruhm, Ehre, Kohle: AZ erklärt die Vorzeichen im 1860-Pokalfight gegen Darmstadt

München - Liebe Löwen, an dieser Stelle müssen wir Euch weder informieren, noch heiß machen auf dieses Pokal-Duell: Diesen Job übernimmt Cheftrainer Michael Köllner.
"Erste Runde, DFB-Pokal, 20.45 Uhr, Flutlicht-Duell im Sechgerstadion (im AZ-Liveticker): Von daher kann man sich ja ausmalen, dass es ein toller Abend werden wird", sagte der Trainer des TSV 1860 am Donnerstag in sein Mikrofon und schickte eine Kampfansage hinterher: "Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass wir einen richtig guten Abend hinbekommen!"
Bleibt nur noch der Kontrahent zu ergänzen: Die Sechzger messen sich mit Zweitligist SV Darmstadt 98. Von A wie Ambition bis Z wie Zuschauer: Die AZ zeigt, wie in Sechzigs Pokalfight die Vorzeichen stehen.
1860 im DFB-Pokal: Können die Löwen "besondere Momente schaffen"?
Sechzigs Ambitionen: "Wenn wir auf vielen Hochzeiten unterwegs sind, kann dich das beflügeln oder Kraft kosten", sagte Köllner über Sechzigs Triple aus Dritter Liga, DFB-Pokal und dem bayerischen Verbands-Pokal kommenden Mittwoch (18 Uhr) bei Kreisligist SV Birkenfeld: "Die Liga hat Priorität, aber im Pokal kannst du besondere Momente schaffen."
Interessant, was der TSV-Trainer da erzählte: Während im Toto-Pokal auch unter Mithilfe der Youngster, dem verdienten Hiller-Vertreter Tom Kretzschmar oder dem langzeitverletzten Stürmer Tim Linsbichler der Titelgewinn angestrebt werden soll, gelte es im DFB-Pokal, das große Ziel der Giesinger nicht aus den Augen zu verlieren.
1860-Trainer Köllner: "Die nächsten Wochen werden gnadenlos"
"Ich habe den Terminplan mittlerweile überrissen: Die nächsten Wochen werden gnadenlos. Aber für die zweite Runde im DFB-Pokal hätte ich Zeit", meinte der 51-Jährige halb ernst, halb scherzhaft. Der Hintergrund: Seine Löwen haben den Aufstieg im Sinn, was das mehr oder weniger klar ausgesprochene Primärziel bleibt.
Köllners Vergleich mit Regionalligist RW Essen, der in der vergangenen Spielzeit erst im Viertelfinale gescheitert ist: "Wir müssen schauen, dass wir gut durchkommen. Essen hat im Pokal einen tollen Job gemacht, aber am Ende haben sie selbst gesagt, dass sie vielleicht deshalb nicht aufgestiegen sind."
Vorteil 1860? Darmstadt reist mit Problemen an
Das Prestige: Floskulös, aber wahr: Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze. Eines davon ist, dass jede überstandene Runde einen Imagegewinn für den TSV darstellen würde. Köllner dazu: "Wir wollen im Pokal so weit wie möglich kommen. Das ist es, was dich als Sportler antreibt und 1860 München auszeichnen muss."
Dazu kommt, wie Köllner nach der Spielabsage des großen, aber nicht allzu innig geliebten FC Bayern scherzt, ohne den Namen des Nachbarn in den Mund zu nehmen: "Nachdem das Spiel des Bremer SV ausfällt, sind wir das einzige Spiel, das heute live übertragen wird." Entsprechend erfolgreich wolle man sich präsentieren.
Einzige Einschränkung, wie eben erwähnt: Die Liga soll darunter nicht leiden. Was für den TSV dazukommt: Darmstadt ist als (coronageplagter) Zweitligist mit null Punkten nach zwei Spielen wie gemacht als Gradmesser für 1860, das eine Liga höher strebt: "Es ist eine schwere, aber lösbare Aufgabe", so Köllner selbstbewusst.
Gorenzel stellt klar: 1860 will keine Transfers mehr tätigen
Die Kohle: Die Erstrunden-Antrittsprämie beträgt gute 160.000 Euro, wovon aufgrund der Corona-Krise aber vorerst nur 80 Prozent ausgeschüttet werden. "Marc-Nicolai Pfeifer würde sich über zusätzliche Erträge freuen", meinte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel. Weitere Neulöwen schloss der 49-Jährige auf AZ-Nachfrage aus, außer es brauche einen "Not-Transfer".

Die Zuschauer: Schlussendlich wäre da noch der zwölfte Mann, laut Köllner möglicherweise der Schlüssel. "Ich hoffe, dass die Fans uns wieder antreiben und zu einem Erfolg verhelfen." Im Kalender würd's passen.