Rückkehr zu 1860? Dieter Schneider legt nach

Ex-Präsident spekuliert auf eine Rückkehr zu den Löwen. Wie er das schaffen möchte und was Meisterlöwe Fredi Heiß dazu sagt.
von  Maximilian Wessing

Ex-Präsident spekuliert auf eine Rückkehr zu den Löwen. Wie er das schaffen möchte und was Meisterlöwe Fredi Heiß dazu sagt.

München - Sie kam aus dem Nichts, die Ankündigung Dieter Schneiders, auf den Sessel des Präsidenten der Löwen zurückzukehren. Einzige Bedingung: Der Verwaltungsrat darf in dieser Konstellation nicht mehr existieren. Doch wie soll das passieren? Roman Beer, Zweiter Vorsitzender der Faninitiative "Pro1860", sieht nur eine Möglichkeit: „Schneider müsste sich an die Spitze eines Putsch-Versuches stellen und den Verwaltungsrat dann stürzen“, sagt Beer, der sich aber fragt: „Wer soll denn den neuen Verwaltungsrat dann bilden?“

Problem ist nämlich, dass nach neuer Satzung jedes Mitglied des Verwaltungsrates einzeln gewählt werden muss, zuvor wurden alle acht Kandidaten in einem Durchgang gewählt. „Da haben viele Fans dann bei einzelnen Personen ein Auge zugedrückt, das geht so jetzt nicht mehr.“

Schneider lässt sich aber auch dadurch nicht von seinem Vorhaben abbringen. Es reiche ihm nicht, dass nur der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Otto Steiner, zurücktrete. Zur AZ erklärte er: „Verwaltungsrat ist Verwaltungsrat. Es geht nicht im Personen, sondern Konstellationen.“ Zudem meint er: „Wenn sich ein ganzes Gremium hinter Otto Steiner verstecken und sagen würde, dass es mit den Ereignissen nichts zu tun hätte, wäre das ja aberwitzig!“ Zumal er der Meinung sei, dass man den gesamten Verwaltungsrat bereits kurz nach der Delegiertenversammlung, bei der Hep Monatzeder als Präsident abgelehnt wurde, hätte absetzen können.

Alternativ kann Schneider darauf spekulieren, dass nach Hep Monatzeder auch der zweite Vorschlag des Verwaltungsrates bei der Mitgliederversammlung am 20. Juli abgelehnt wird. Dann würde dieser von sich aus zurücktreten. Der Großteil der Fans wäre wohl nicht abgeneigt, Schneider eine weitere Chance zu geben. Den großen Fan-Dachverband ARGE hat Schneider so oder so hinter sich. Meisterlöwe Fredi Heiß, bis vor knapp sechs Jahren selbst noch im damaligen Aufsichtsrat, sagt: „Natürlich wäre Dieter Schneider ist geeigneter Kandidat. Seit seinem Rücktritt hat sich ja nichts geändert. Er ist ein ordentlicher Mann und hat große Teile der Fans hinter sich. Und ich weiß selbst, wie schwierig es ist, einen anderen geeigneten Kandidaten zu finden.“

Gerüchten aus dem Umfeld zufolge soll Schneider schon wieder im Schriftkontakt mit Investor Hasan Ismaik stehen. Der Dachauer Unternehmer wollte das weder bestätigen noch dementieren. Schneider sagt nur: "Auch ich hatte Konflikte mit ihm. Ich nehme aber für mich in Anspruch, dass ich es sachlicher gelöst habe als das Präsidium zuletzt und es nicht dermaßen habe eskalieren lassen."

 

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